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Aktuelles

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Workcamps 2021: Mit Samuel Ortmanns nach München

Ein Teamer stellt sein Angebot vor – Volksbund-Reihe Teil II

Ohne Teamer kein Workcamp – nach Jan Elßner stellen wir heute Samuel Ortmanns vor. Auch er engagiert sich beim Volksbund und gehört damit zu den jungen Erwachsenen, die Workcamps leiten. Für den Sommer 2021 lädt er in die Bayerische Landeshauptstadt ein.

Junge Menschen aus ganz Europa kommen bei der internationalen Jugendbegegnung in der bayerischen Landeshauptstadt zusammen. Sie arbeiten auf der Kriegsgräberstätte „Münchener Waldfriedhof“ und setzen sich dabei mit Biographien der Kriegstoten beider Weltkriege aus 18 Nationen auseinander, die hier Seite an Seite begraben sind. Das Workcamp heißt schlicht "München International".

Neben einem anspruchsvollen historisch-politischen Bildungsprogramm – zu dem auch der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau zählt – gibt es ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Dazu gehören ein Besuch der „Allianz-Arena“, Schloss Neuschwanstein, ein bayerischer Tanzkurs und Nationenabende, bei denen die Jugendlichen ihre Länder aus ganz persönlicher Perspektive präsentieren. Der Austausch in der internationalen Gruppe steht bei dieser Jugendbegegnung im Vordergrund.

„Schön, wie Vorurteile abgebaut werden“

Einen persönlichen Blick auf das Workcamp vom 6. bis 16. August wirft Samuel Ortmanns im Interview mit Heike Baumgärtner, Bildungsreferentin für internationale Jugendbegegnungen:

Hallo Samuel, stellst Du Dich kurz vor?

Mein Name ist Samuel Ortmanns – ich kürze das aber gerne mit Sam ab. Ich bin 25 Jahre alt und wohne zur Zeit in Köln. Ich arbeite für die Bundeswehr und leite seit 2017 als Teamer das Camp in München.

Was ist an diesem internationalen Projekt in Deutschland so besonders?

Kurz gesagt: alles. Zum Beispiel die Vielfalt der Nationen. So kamen Teilnehmer aus bis zu 14 Nationen gleichzeitig zu diesem Camp. Und natürlich bringen viele Vorurteile über andere Nationen mit, aber es ist jedes Jahr echt schön anzusehen, wie die über die zwei Wochen abgebaut werden  und sich Freundschaften bilden. 

Was werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in München erleben? 

Die Zeit im Camp ist aufgeteilt in drei Abschnitte: Da ist zum einen die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, im Schwerpunkt mit dem Zweiten Weltkrieg, dabei besuchen wir zum Beispiel das NS- Dokumentationszentrum in München, dass ich wirklich jedem empfehlen kann. Dann natürlich die Arbeit auf dem Waldfriedhof München, bei der wir dafür sorgen, dass die Grabinschriften erneuert werden. Und zuguterletzt das Freizeitprogramm, bei dem wir die Gegend um München und die Stadt selbst erkunden und zum Beispiel den Tegelberg besteigen.

Vor welche Herausforderung stellt Dich als Teamer die Coronakrise?

Aufgrund dieser Umstände werden wir das Camp auch in diesem Jahr ein bisschen umstrukturieren. So können wir leider nicht so viele Teilnehmer einladen und haben auch nicht die Nationenvielfalt wie sonst. Aber das wichtigste ist ja, dass es stattfinden kann – und darüber bin ich sehr glücklich.

Was verbindet dich mit dem Ort und mit dem Thema?

Ich habe in München studiert und muss sagen, dass diese Stadt zu meiner Lieblingsstadt in Deutschland wurde. Gleichzeitig kenne ich keinen Ort, an dem ich so viel über andere Nationen gelernt habe, und freue mich jedes Jahr darauf, neue Teilnehmer kennenzulernen.

Was verpassen die Leute, die nicht mitkommen?

Ganz viel Spaß, super-nette Menschen mit interessanten Geschichten und natürlich die Möglichkeit, jeden Morgen mit einem kurzen Lauf zum See zu starten. 

Was motiviert Dich im Ehrenamt?

Zu sehen, dass Jugendliche sich in so einem Camp austauschen können und die Nationalität keine Rolle spielt. Das ist eine der einfachsten und besten Möglichkeiten, um auch in der Zukunft friedlich miteinander zu leben. Und das zu erleben und ehrenamtlich so ein Camp zu leiten, macht einfach Spaß.

Samuel, wir danken Dir herzlich für das Interview und dein Engagement und wünschen Dir, dem Team und den Teilnehmenden spannende und nachdrückliche Erlebnissen und Erfahrungen im Camp.“

Workcamp-Programm 2021

Zusammengefasst und kurz vorgestellt sind die Workcamps, die der Volksbund für das laufende Jahr plant, online unter der Überschrift „Geschichte erleben, Frieden gestalten“. Das erste beginnt im Juli. Die einzelnen Workcamps im Porträt mit der Möglichkeit, sich anzumelden, finden Sie hier

Der Volksbund ist ein 1919 gegründeter, gemeinnütziger Verein. Seine Arbeit finanziert er vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.