Ziel dieser besonderen Sommercamps ist die gelebte Völkerverständigung und die aktive Auseinandersetzung mit den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft auf den Kriegsgräberstätten des Volksbunds. Neben der historischen Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen des Ersten und Zweiten Weltkrieges legten die internationalen Teilnehmenden auch aktiv Hand an und halfen bei der Pflege der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof. Gemeinsam beschrifteten sie beispielsweise die Grabsteine der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft nach, um diese als Mahnmale für den Frieden und als Lernorte der Geschichte zu erhalten. Durch ihr persönliches Engagement leisteten die jungen Menschen einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen und für ein friedliches Miteinander in Europa.
Diese Erinnerungsarbeit mit jungen Menschen weltweit hat seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine eine größere Bedeutung denn je erhalten. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine aber auch die Kriegsgräberstätten der Weltkriege führen uns vor Augen, wie zerbrechlich der Frieden ist. Deshalb wollten die Teilnehmenden gerade in Zeiten des Krieges im Rahmen der Internationalen Jugendbegegnung ein Zeichen setzen und lernen, für den Frieden einzustehen.
Im Rahmen des breit angelegten Bildungsprogramms wurden neben Kriegsgräberstätten auch das NS-Dokumentationszentrum und die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte kamen aber natürlich auch Freizeit und Kultur nicht zu kurz. Auf dem bunten Freizeitprogramm standen eine Stadtbesichtigung in München, ein bayerischer Tanzkurs mit dem Trachtenverein Dießen und eine Exkursion nach Neuschwanstein, in die Bergwelt des Allgäu.
Am Ende der Internationalen Jugendbegegnung München stand die obligatorische Abschlussveranstaltung auf der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof.
Auf der Kriegsgräberstätte ruhen über 3.540 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aus 18 Nationen. Soldaten der beiden Weltkriege – unter ihnen Opfer aber auch Täter des NS-Regimes - Frauen und Kinder, die Opfer des Bombenkrieges wurden, hingerichtete Desserteure und Widerstandskämpfer, ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter und viele weitere Opfergruppen.