Meldungen aus dem Bezirksverband München
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„Courage Counts“ – Die Internationale Jugendbegegnung München schafft es in die Tagesthemen

Ein Filmteam des BR besuchte die Jugendbegegnung für einen Beitrag in den Tagesthemen.

Unter dem Motto „Courage Counts“ reisten Ende Juli 24 junge Menschen aus zwölf Nationen Europas nach München, um an der Internationalen Jugendbegegnung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge teilzunehmen. Diese fand vom 31. Juli -13. August in München und Dießen am Ammersee statt. In diesem Jahr wurde die Jugendbegegnung durch ein Filmeteam des Bayerischen Rundfunks begleitet, das einen Beitrag für die Tagesthemen  produzierte.

Das Jahr 2023 ist ein besonderes für die Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbunds, da sich ihr Beginn (1953 fand das erste Jugend-Workcamp im belgischen Lommel statt) zum 70. Mal jährt. Heute führt der Volksbund jedes Jahr ca. 40 Internationale Jugendbegegnungen in ganz Europa durch.

 

Ziel dieser besonderen Sommercamps ist die gelebte Völkerverständigung und die aktive Auseinandersetzung mit den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft auf den Kriegsgräberstätten des Volksbunds. Neben der historischen Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen des Ersten und Zweiten Weltkrieges legten die internationalen Teilnehmenden auch aktiv Hand an und halfen bei der Pflege der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof. Gemeinsam beschrifteten sie beispielsweise die Grabsteine der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft nach, um diese als Mahnmale für den Frieden und als Lernorte der Geschichte zu erhalten. Durch ihr persönliches Engagement leisteten die jungen Menschen einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen und für ein friedliches Miteinander in Europa.

Diese Erinnerungsarbeit mit jungen Menschen weltweit hat seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine eine größere Bedeutung denn je erhalten. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine aber auch die Kriegsgräberstätten der Weltkriege führen uns vor Augen, wie zerbrechlich der Frieden ist. Deshalb wollten die Teilnehmenden gerade in Zeiten des Krieges im Rahmen der Internationalen Jugendbegegnung ein Zeichen setzen und lernen, für den Frieden einzustehen.

Im Rahmen des breit angelegten Bildungsprogramms wurden neben Kriegsgräberstätten auch das NS-Dokumentationszentrum und die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte kamen aber natürlich auch Freizeit und Kultur nicht zu kurz. Auf dem bunten Freizeitprogramm standen eine Stadtbesichtigung in München, ein bayerischer Tanzkurs mit dem Trachtenverein Dießen und eine Exkursion nach Neuschwanstein, in die Bergwelt des Allgäu.

Am Ende der Internationalen Jugendbegegnung München stand die obligatorische Abschlussveranstaltung auf der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof.

Auf der Kriegsgräberstätte ruhen über 3.540 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aus 18 Nationen. Soldaten der beiden Weltkriege – unter ihnen Opfer aber auch Täter des NS-Regimes - Frauen und Kinder, die Opfer des Bombenkrieges wurden, hingerichtete Desserteure und Widerstandskämpfer, ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter und viele weitere Opfergruppen.

Etwa 100 Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, Angehörige des Konsularischen Korps, Vertreter der Bundeswehr und natürlich zahlreiche Mitglieder und Förderer des Volksbunds kamen zusammen, um den jungen Teilnehmenden ihren Respekt für ihr Friedensprojekt zu zollen.
Ermunternde und lobende Worte fanden unter anderem die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Eva Gottstein, MdL sowie der Stadtrat Jens Luther. Anschließend brachten die jungen Teilnehmenden ihre Gedanken zum Camp, zur Arbeit des Volksbunds und zu ihrem Friedensprojekt zum Ausdruck. Besonders bewegend waren hierbei die Eindrücke einer ukrainischen Teilnehmerin.

Zum Schluss wurde es nochmal emotional, als die Teilnehmenden das Internationale Totengedenken in ihren Landessprachen vortrugen und danach mit kräftiger Stimme Michael Jacksons „Heal the World“ anstimmten.
Gemeinsam mit den Gästen gingen die Teilnehmenden dann zu den Gräbern, legten Blumen nieder und berichteten von Einzelschicksalen, die sie besonders berührt hatten. Anschließend ließ man die Veranstaltung bei einem Imbiss, den die Köche der Bundeswehr schon vorbereitet hatten, und guten Gesprächen ausklingen.
Der Abschied der jungen Teilnehmenden am letzten Tag war für viele schwer und von den Wünschen begleitet, sich im nächsten Jahr in einer der Internationalen Jugendbegegnungen des Volksbundes wiederzusehen.

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