Against forgetting - Camp des Milles

Frankreich

In Südfrankreich treffen wir uns mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Frankreich, Bosnien und Slowenien und beschäftigen uns mit dem Thema "Kriegsverbrechen und Erinnerung". Zentral ist ein Besuch der Gedenkstätte "Camp des Milles" - ein ehemaliges Internierungslager.

In dieser Ziegelei zwischen Aix und Marseille waren während des Zweiten Weltkriegs viele Menschen inhaftiert, die von den französischen Truppen des Vichy-Régimes als "feindliche Subjekte" betrachtet wurden. Viele von ihnen waren Juden, europäische Intellektuelle, unter ihnen Nobelpreisträger, Politiker, Journalisten und Künstler, die bereits 1933 aus dem Deutschen Reich geflohen waren. Aus den Erfahrungen der Gefangenschaft und der Entbehrungen entwickelte sich eine starke Bewegung, die mit den Mitteln der Kunst gegen die programmatische Entmenschlichung kämpfte.

Wir gestalten eine Wanderausstellung mit Fotografien, die von den Geschichten und Erfahrungen der Holocaust-Opfer inspiriert sind. Außerdem erstellen wir einen Podcast, in dem wir unsere eigenen Erinnerungen und Erfahrungen während des Projekts dokumentieren. Die Arbeitssprache ist Englisch, aber durch Sprachanimationen erleben wir Interaktionen auf Französisch, Deutsch, Bosnisch und Slowenisch.
Unser Schwerpunkt liegt auf Peer Learning, bei dem junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund dazu ermutigt werden, ihre Perspektiven zu teilen, sich an Diskussionen zu beteiligen und von den Interpretationen der Geschichte durch andere zu lernen. Durch gemeinsame Besuche lokaler historischer Stätten und das Kennenlernen persönlicher Geschichten entwickeln wir unsere Fähigkeit zum kritischen Denken und ein tieferes Verständnis für historische Erinnerung und Verantwortung.

Das Programm wird aus Mitteln des CERV-Programms (Citizens, Equality, Rights and Values) der Europäischen Kommission und des Deutsch Französischen Jugendwerks gefördert.