Frankreich

Azannes I

Gesamtbelegung: 817 Tote

Azannes I

Frankreich

Ganzjährig geöffnet

Aufnahmen: Fritz Braun Département Meuse 817 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Azannes I wurde mit Beginn der Schlacht um Verdun Ende Februar 1916 von der eigenen Truppe angelegt, als man für die ersten Gefallenen und die an Verwundungen Gestorbenen einen Begräbnisplatz benötigte. Die Mehrzahl der hier Beigesetzten sind in den ersten drei Monaten der Schlacht zum Opfer gefallen, darunter auch viele, die den Sturm bis zum Fort Douaumont vorgetragen hatten. Sie gehörten sechs Divisionen an, die in dem Gelände bei Angriff und Verteidigung besonders hohe Verluste erleiden mussten. Das kgl. bayerische Armierungsbatl. X setzte seinen Gefallenen ein eigenes Denkmal auf dem Friedhof. Nach Kriegsende haben die französischen Militärbehörden weitere 28 Gefallene, deren Grabstätten in der Gemeinde Chaumont lagen, nach Azannes I umgebettet. Auch Tote, deren Feldgräber nach Kriegsende verstreut im Gemeindebereich von Azannes lagen und die bei Rekultivierungsarbeiten auf dem ehemaligen Schlachtfeld noch über das Jahr 1930 hinaus gefunden worden waren, wurden in Azannes auf den beiden Soldatenfriedhöfen beigesetzt. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Bayern, Hessen, Sachsen, Brandenburg, Ostpreußen, Mecklenburg, Posen und Schleswig-Holstein lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Ab Herbst 1930 wurden umfangreiche Baumpflanzungen vorgenommen. Es folgten die Instandsetzung des Einganges und die Begrünung der Gräberfläche. Als zentrales Mal wurde ein Hochkreuz aus Eichenholz errichtet. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb jedoch infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Zuvor hatten freiwillige jugendliche Helfer des Volksbundes bereits mit umfangreichen gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. Im Jahre 1976 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Vorher hatten jugendliche Helfer die zugehörigen 35 kg schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernahm, an den Gräbern versetzt. Alle 817 Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. Drei Schicksale blieben unbekannt. Die drei Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Es folgte eine generelle landschaftsbauliche Überarbeitung mit Nachpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Hecken, der Erneuerung der Begrünung der Gräberflächen und der Gestaltung des Eingangsbereiches. An die Stelle des hölzernen Hochkreuzes setzte man eines aus geschmiedetem Stahl. Das Truppendenkmal wurde sorgfältig restauriert.