Deutschland

Bad Emstal-Merxhausen Kriegsgräberehrenstätte

Gesamtbelegung: 243 Tote

Bergstraße 2

34308 Emstal

Deutschland

Ganzjährig geöffnet

Dieser Text ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes des Landesverbandes Hessen "Zur historischen Aufarbeitung auserwählter Kriegsgräberstätten in Hessen":http://www.volksbund.de/hessen/projekte0/forschungsprojekt0.html Die Kriegsgräberstätte Bad Emstal wurde am 15. Juni 1958 durch den damaligen Innenminister Heinrich Schneider eingeweiht. Zuvor wurden insgesamt 242 Kriegstote und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus den ehemaligen Landkreisen Melsungen, Ziegenhain, Fritzlar-Homberg und Wolfhagen auf den neu geschaffenen Friedhof am Waldrand umgebettet. Heute liegt die Kriegsgräberstätte in der Zuständigkeit der Gemeinde Bad Emstal. Zubettungen weiterer Kriegstoter hat es seit dem 20. Januar 1973 – dem Jahr in dem alle Kommunen zur Meldung der vorhandenen Kriegsgräber aufgefordert waren – nicht gegeben, so dass die vorhandene amtliche Gräberliste zur Kriegsgräberstätte Bad Emstal Ausgangsbasis für die konkrete Recherche des Volksbundes Hessen war. Neben den insgesamt 131 registierten Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS, die mehrheitlich im nahe gelegenen Lazarett Merxhausen verstorben waren, sind auf der Kriegsgräberstätte Bad Emstal nachweislich auch Zivilisten sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter bestattet. Die ausländischen Kriegstoten, die auf Seiten der Wehrmacht und der SS gegen die alliierten Truppen kämpften, kommen u.a. aus den baltischen Staaten, der ehemaligen UdSSR, aber auch aus Indien. Ob die Entscheidung, in der Wehrmacht oder der SS zu kämpfen, freiwillig getroffen oder erzwungen wurde, ist heute nicht mehr gänzlich nachvollziehbar. In der Regel war diese Entscheidung abhängig von den persönlichen Lebensumständen und dem jeweiligen persönlichen Entscheidungsspielraum. Allerdings finden sich unter den ausländischen Toten ebenso Gräber von Frauen und Männern, die unter zumeist unmenschlichen Bedingungen in der Region Zwangsarbeit leisten mussten und daran verstarben. Die Gräberliste enthält zudem Hinweise auf das Grab einer Krankenschwester, eines Unterbrandmeisters, eines Polizeiwachtmeisters sowie auf mindestens zwei Tote des Ersten Weltkriegs, denen im Verlauf weiterer intensiver Recherchen nachgegangen werden könnte.