Russland

Baltijsk

Wegbeschreibung

Von Königsberg (heute Kaliningrad) die A 193 Richtung Fischhausen/Primorsk, dann nach Pillau/Baltijsk (militärisches Sperrgebiet - besondere Erlaubnis erforderlich - Kontrolle am Schlagbaum!). Mindestens eine Woche vor dem Besuchstermin beantragen. In Baltijsk vor dem Rathaus rechts Richtung Parkplatz Nordmole, dann rechts Fußweg durch die Dünen.

Gesamtbelegung: 12476 Tote

Baltijsk

Russland

Tel.: Handy: 007 911 497 91 96

safonova.zinaida@bk.ru

Ganzjährig geöffnet

Barrierefrei
Ausstellung
Ansprechpartner

Die Kriegsgräberstätte Baltijsk ist von Kaliningrad (Königsberg) über die A 193 in Richtung Primorsk (Fischhausen) und Baltijsk (Pillau) zu erreichen. Baltijsk ist der Vorhafen von Kaliningrad und liegt in militärischem Sperrgebiet. Der Friedhof kann nur mit einer speziellen Erlaubnis besucht werden. Vom Parkplatz Nordermole führt ein Fußweg durch die Dünen zur Kriegsgräberstätte, die am 20. August 2000 eingeweiht wurde.

Friedhofsbeschreibung

Auf der Kriegsgräberstätte Nordmole fanden während der letzten Monate des Zweiten Weltkrieges 7.452 Tote ihre letzte Ruhestätte. Nach Genehmigung eines 1996 eingereichten Bauantrages konnte die Gräberstätte im Jahre 2000 fertiggestellt und am 20. August jenes Jahres eingeweiht werden. Seit 1997 wurden über 4.800 Tote zugebettet. Die Anlage dient als Sammelfriedhof für den Bereich der Frischen Nehrung von der polnischen Grenze bis in die Nähe von Pawlowo (Lochstädt). 2015 ruhten hier 12.428 Kriegstote, darunter auch Österreicher, Polen, Franzosen, Russen, Tschechen, Ungarn, Holländer, Italiener, Rumänen und andere Staatsbürger, die in deutschen Verbänden oder unter deutscher Flagge kämpften. Der in einer Dünenlandschaft gelegene Friedhof ist mit Strandhafer, Strandrosen und Kiefern bepflanzt. Zentraler Punkt ist der Gedenkplatz mit Hochkreuzen. Stelen verewigen die Namen von 5.238 Toten. In einem auffällig gestalteten Container des Volksbundes liegt ein Verzeichnis der hier bestatteten Kriegstoten aus, die namentlich bekannt sind. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Volksbundes fanden Anfang der 1990er Jahre auf dem Friedhof viele von Grabräubern geöffnete Gräber vor. Heute befindet sich die Anlage in einem gepflegten Zustand. Das deutsch-russische Kriegsgräberabkommen vom 16. Dezember 1992 regelt die Zusammenarbeit der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge. Für den Erhalt der 3.600 Kriegsgräberstätten, auf denen etwa 760.000 Bürger der ehemaligen Sowjetunion bestattet sind, stellt die deutsche Bundesregierung jährlich einen Millionenbetrag zur Verfügung. Die Regierung der Russischen Föderation erlaubt der Bundesrepublik Deutschland im Gegenzug, deutsche Kriegsgräber und Kriegsgräberstätten in der Russischen Föderation auf ihre Kosten herzurichten und zu pflegen.

Historie

Im Zeitraum von Januar bis April 1945 fanden in der damaligen Provinz Samland erbitterte Rückzugsgefechte der deutscher Truppenmit der Sowjetarmee statt. Im Februar 1945 kämpften deutsche Soldaten die Verbindung zwischen Königsberg und Pillau unter immensen Verlusten frei. Pillau war der Fluchthafen in Richtung Westen für Zivilisten und Militärs. Nach der Kapitulation der Stadt Königsberg am 9. April 1945 verschlimmerte sich die Situation nochmals. Die von Flüchtenden verstopften Straßen machten den noch einsatzbereiten Truppen nahezu jede Bewegung unmöglich.

Besonderheit

Auf der Kriegsgräberstätte Baltijsk sind auch 204 Kriegstote bestattet, die beim Untergang der „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945 ums Leben kamen. Auf dem ehemaligen Kreuzfahrtschiff der „Deutschen Arbeitsfront“ – nunmehr Lazarett- und Flüchtlingsschiff – befanden sich über 10.000 Passagiere. Nur einige Hundert davon waren Soldaten, die übrigen zumeist Frauen und Kinder. Auf dem Weg von Gotenhafen nach Kiel versenkte ein sowjetisches U-Boot das Schiff. Nur 1.239 Passagiere überlebten.