Deutschland

Bautzen, Taucherfriedhof

Wegbeschreibung

Löbauer Str. 3, 02625 Bautzen; der Friedhof liegt direkt am östlichen Rand der historischen Innenstadt von Bautzen

Gesamtbelegung: 1173 Tote

Löbauer Straße 3

02625 Bautzen

Deutschland

Ganzjährig geöffnet

1523 wurde der Taucherfriedhof angelegt. Befand er sich zunächst außerhalb der Stadt, liegt er heute im Zentrum. Am Rande entstand 1598/99 die Taucherkirche, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder durch Kriege betroffen war, zwischenzeitlich als Lazarett genutzt wurde und mehrere größere Umbauten erfuhr. Der Taucherfriedhof beherbergt in der Abteilung 5 über 1700 Kriegsgräber verschiedener Nationen. Viele Soldaten und Zivilisten, insbesondere Deutsche und Sowjetbürger, wurden hier während des Zweiten Weltkriegs beigesetzt. Die Schlacht um Bautzen war eine der letzten großen Panzerschlachten des Zweiten Weltkriegs, der ein erbitterter Häuserkampf folgte - beide forderten entsprechend viele Todesopfer. Außerdem liegen zahlreiche russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs auf diesem Friedhof. Es gibt Massengräber, eine Gruftanlage und Einzelgräber sowie ein großes Kriegerdenkmal, das von einem polnischen Kriegsgefangenen entworfen und ausgeführt worden ist. Leider wurden die Grabplatten, die in mehreren Reihen vor dem Denkmal angeordnet waren, in den 1960er Jahren entfernt. Auf dem Friedhof erinnert ein Stein-Obelisk an die Gefallenen der französischen und der verbündeten russisch-preußischen Armeen der Befreiungskriege von 1813. In unmittelbarer Nachbarschaft des Taucherfriedhofes befinden sich weitere Kriegsgräberstätten: der "Sowjetische Ehrenhain Muskauer Straße" mit großem Denkmal in Form eines Obelisken, die Grab- und Gedenkstätte "Am Ziegelwall" für polnische und sowjetische Kriegsgefangene, die kurz vor Kriegsende erschossen wurden, und der "Michaelisfriedhof" mit weiteren rund 400 Kriegsgräbern. Vom Mai 1945 bis Anfang 1950 war das “Gelbe Elend”, das berüchtigte Bautzener Gefängnis, ein sowjetisches Speziallager (stalinistisches Internierungslager). Hier wurden zunächst NS-Funktionäre, unter dem Denkmantel der Entnazifizierung zunehmend aber auch politische Gegner inhaftiert. Nach Schätzungen kamen mehrere Tausend der insgesamt rund 27.000 Häftlinge ums Leben. Der Volksbund beteiligte sich ab 1992 an der Suche und Exhumierung der Toten und unterstützte die Anlage der Begräbnisstätte auf dem Karnickelberg. Öffnungszeiten und weitere Informationen: https://www.st-petri-bautzen.de/taucherfriedhof