Frankreich

Beaucamps-Ligny

Département Nord 2.628 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Beaucamps-Ligny wurde im Mai 1915 während der verlustreichen Kämpfe zwischen Armentières und La Bassée von der deutschen Truppe angelegt. Fast 1000 der hier Ruhenden starben von Mai bis Dezember 1915. Hinzu kamen Tote des Stellungskrieges der Jahre 1916 und 1917, sowie Gefallene, die während des britischen Großangriffs von Juli bis Oktober 1917 ihr Leben verloren. In den Jahren 1920, 1921 und 1923 haben die französischen Militärbehörden in großer Zahl deutsche Tote aus umliegenden Gemeindebereichen zugebettet. Die Toten gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen vorwiegend in Bayern, aber auch in Westfalen, Schlesien, Sachsen, Hannover, Thüringen, Hessen, Baden, Württemberg und am Niederrhein lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung in den nachfolgenden Jahren aus. Außer einer gärtnerischen Überarbeitung der gesamten Gräberfläche und deren Begrünung wurden zahlreiche Bäume, Sträucher und Wildrosen gepflanzt, sowie ein neuer Eingang gestaltet. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Ab 1972 begann der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr unterstützte den Volksbund unter anderem durch den Antransport der notwendigen 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente, die von Teilnehmern an den Jugendlagern des Volksbundes versetzt wurden. Von den 2.628 Gefallenen ruhen 2.070 in Einzelgräbern; 108 blieben namenlos. In den 12 Gemeinschaftsgräbern mit 558 Opfern sind nur sechs namentlich bekannt. Die 14 Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen anstelle eines Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Als zentrales Mal wurde ein geschmiedetes Hochkreuz aus Stahl errichtet.