Frankreich

Belleau

Département Aisne 8.630 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Auf dem benachbarten Soldatenfriedhof der USA ruhen 2.288 Gefallene. Der deutsche Soldatenfriedhof Belleau wurde im März 1922 als Sammelfriedhof von den französischen Militärbehörden angelegt. Deutsche Tote, deren provisorische Gräber zwischen dem Chemin-des-Dames und der Marne in nicht weniger als 123 Gemeindebereichen lagen, fanden hier ihre letzte Ruhestätte. 70 von ihnen sind Opfer der ersten Marneschlacht im September und Oktober 1914. Nur wenige Bestattungen von gestorbenen deutschen Kriegsgefangenen fanden zwischen Ende 1914 und Anfang 1918 in einer Zeit statt, in der Belleau - weit von der Front entfernt - in der französischen Etappe lag. Mehr als 8.500 der hier Ruhenden starben jedoch während der zweiten Marneschlacht, die mit einem deutschen Großangriff über den Chemin-des-Dames hinweg am 27. Mai 1918 begann. Nicht weniger als 30 Divisionen sowie Artillerie und sonstige Truppenteile aus allen Ländern und Provinzen des damaligen Deutschen Reiches waren daran beteiligt. Ein weiterer deutscher Angriff im Juli und die drei Tage später beginnende alliierte Gegenoffensive, bei der erstmals amerikanische Truppen in Erscheinung traten, verursachten ebenfalls hohe Verluste. Insgesamt waren auf deutscher Seite bis Ende August 1918 mehr als 100 Divisionen zum Einsatz gekommen. Die Zahl der amerikanischen Toten belief sich ursprünglich auf fast 7.000. Nach Kriegsende wurden jedoch auf Wunsch der Hinterbliebenen annähernd 4.500 Tote in die USA übergeführt und dort auf den Nationalfriedhöfen beigesetzt. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Aufgrund einer 1926 getroffenen Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bereits 1927 mit ersten Instandsetzungsarbeiten beginnen. Mehr als 200 Bäume und eine Hecke als Einfriedung wurden gepflanzt, die Gemeinschaftsgräber mit Natursteinmauerwerk eingefasst, ein neuer Eingang, zwei Eingangsgebäude sowie ein Hochkreuz errichtet und die gesamte Gräberfläche begrünt. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung erfolgte im Jahre 1972 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingraviertem Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 8,630 Gefallenen ruhen 4.308 in Einzelgräbern; 22 blieben ohne Namen. In zwei Gemeinschaftsgräbern mit 4.322 Opfern sind nur 487 namentlich bekannt. Die 15 Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Aufnahmen: EUDOR Jean-Rico