Frankreich

Bouchain

Département Nord 1.676 deutsche Kriegstote 2 russische Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Bouchain wurde im April 1917 von der eigenen Truppe angelegt. Die letzten Beisetzungen erfolgten in der Zeit zwischen dem 7. und 19. Oktober 1918. Die französischen Behörden betteten in den Jahren 1921 und 1924 fast 900 deutsche Tote aus provisorischen Grabanlagen in drei Nachbargemeinden nach hier um. Mit der Zurücknahme der deutschen Stellungen in die sogenannte "Siegfried-Stellung" im März 1917 wurde Bouchain zu einem zentralen Nachschub- und Lazarettort. Daraus erklärt sich, warum mehr als 500 Soldaten, die 1917 bei den Kämpfen um die "Siegfried-Stellung", bei der "Osterschlacht von Arras" und der Tankschlacht bei Cambrai schwer verwundet worden waren und in den Lazaretten in Bouchain starben, hier ihre letzte Ruhestätte fanden. Mehr als 1.000 der hier Ruhenden sind Opfer der Schlachten im Frühjahr 1918 sowie der Rückzugskämpfe von August bis Oktober 1918. Die in Bouchain Beigesetzten gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, Pommern, Schlesien, Posen, Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen, Schleswig-Holstein, Oldenburg, Hannover, Rheinland, Westfalen, Hessen, Württemberg, Bayern sowie den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf Grund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die end-gültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Bouchain erhielt zusätzlich Bäume, eine neue Hecke, ein geschmiedetes Zugangstor und die Gräberfläche wurde neu begrünt. Ein aus Stahl geschmiedetes Hochkreuz bildet den Mittelpunkt der Anlage. Ab 1979 erfolgte der Austausch der bisher provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenem Namen und Daten der hier Ruhenden. Die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente versetzten freiwillige Helfer der Jugendlager des Volksbundes. Den Transport der Fundamente übernahm die Bundeswehr und leistete damit, ebenso wie die Jugendlichen, eine bedeutsame Unterstützung der Arbeit des Volksbundes. Von den 1.676 Gefallenen blieben 190 ohne Namen. Die drei Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."