Frankreich

Bouligny

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 1.439 deutsche Kriegstote des I. Weltkrieges. Département Meuse Der deutsche Soldatenfriedhof Bouligny wurde von der eigenen Truppe mit Beginn der deutschen Offensive gegen Verdun Ende Februar 1916 angelegt, als zahlreiche Schwerverwundete in die Lazarette eingeliefert wurden und teilweise hier ihren Verletzungen erlagen. Später folgten Opfer des Stellungskrieges, der französischen Offensive im August 1917 und des französisch-amerikanischen Großangriffs im September/Oktober 1918. Im Oktober 1918 fanden die letzten Beisetzungen durch die deutsche Truppe statt. Zuvor hatten in der Truppe dienende Bildhauer ein Denkmal, flankiert von zwei Gemeinschaftsgräbern, errichtet. Erinnerungstafeln weisen darauf hin, dass hier Tote ruhen, die einst der 24. Inf. Div. und der Res. Inf. Div. angehörten. Nach Kriegsende nahmen die französischen Militärbehörden Zubettungen aus Longuy und Haucourt vor. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Tours an der Loire ein Kriegsgefangenenfriedhof aus dem Krieg 1914-18 aufgelöst und die Toten nach hier umgebettet. Die auf dem Friedhof Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Brandenburg, Westfalen, Sachsen, Bayern, Württemberg sowie im Elsaß und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese beschränkten sich zunächst nur auf die Ergänzung des Baumbestandes und andere Pflanzarbeiten. Auch das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. In den Jahren 1964-1966 hatten als Vorarbeit freiwillige jugendliche Helfer des Volksbundes umfangreiche Rodungsarbeiten vorgenommen, die Gräberflächen begrünt und die Umzäunung erneuert. 1970 konnten die bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen ausgetauscht werden gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 1.439 Gefallenen ruhen 1.244 in Einzelgräbern. Von ihnen blieben 2 unbekannt. Von den 195 Toten in zwei Gemeinschaftsgräbern sind nur 18 namentlich bekannt. Das Grab eines Gefallenen jüdischen Glaubens erhielt aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben): "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten): " Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Abschließend wurden der Eingang neu gestaltet und das Denkmal restauriert. Eine Hecke umschließt heute das gesamte Areal.