Frankreich

Carvin

Département Pas-de-Calais 6.113 deutsche Kriegstote 3 russische Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Carvin wurde im Spätherbst 1914 von der deutschen Truppe angelegt. Die ersten Beisetzungen erfolgten während der heftigen Kampfhandlungen im Verlauf des sogenannten Wettlaufes zum Meer". Weitere hohe Verluste verursachten jeweils im Frühjahr und Herbst der Jahre 1915 und 1917 die Schlachten zwischen Arras und Armentières, der deutsche Großangriff im März/April 1918 und die alliierte Gegenoffensive im Sommer und Herbst 1918. Allein im letzten Kriegsjahr wurden hier über 2.000 Gefallene beigesetzt. Nach Kriegsende vergrößerten die französischen Militärbehörden den Friedhof durch Zubettungen aus provisorischen Grabstätten in sieben umliegenden Gemeinden. Heute ruhen hier Tote, deren Heimatgarnisonen in allen Ländern und Provinzen des damaligen deutschen Reiches lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Pflanzarbeiten führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Jahre 1927 auf Grund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Bäume, Sträucher, Rosenpflanzen und eine begrenzende Hecke wurden im Lauf der folgenden Jahre gepflanzt. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung der gesamten Anlage erhielt der Friedhof einen neuen Eingang mit Flügelmauern. Im Jahre 1978 wurden die bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus belgischem Granit mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden, ausgetauscht. Die 6.113 Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. Von ihnen blieben 26 unbekannt. Bei den drei russischen Kriegstoten handelt es sich um Kriegsgefangene. Die 23 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."