Moldawien

Chisinau

Wegbeschreibung

Der Friedhof von 3 ha Größe liegt am Rande der Stadt Chișinãu, bereits auf dem Gebiet der Gemeinde Gratiesti, ca. 200 m nördlich des neuen Zivilfriedhofes der Stadt Chisinau und unterhalb des neuen Gemeindefriedhofes.

Chișinãu ist die Hauptstadt der Republik Moldau. Die Kriegsgräberstätte liegt am nördlichen Stadtrand an der „Strada Doina“ auf dem Gebiet der Gemeinde Grãtieºti. Die Einweihung der Friedhofsanlage datiert auf den 20. Mai 2006. Bis zum Jahr 2017 wurden hier 6.525 Tote eingebettet.

Friedhofsbeschreibung

Auf der deutschen Kriegsgräberstätte Chișinãu ruhen die sterblichen Überreste deutscher Soldaten, die in den Jahren 1939 bis 1945 in der Region Moldau ihr Leben verloren. Das drei Hektar große Gelände der Kriegsgräberstätte stellte die Regierung der Republik Moldau kostenlos zur Verfügung. Es liegt zwischen dem Zivilfriedhof der Stadt Chișinãu und dem Gemeindefriedhof von Grãtieºti. Die Frontseite des Soldatenfriedhofs begrenzt ein schmiedeeiserner Zaun, die übrigen Seiten ein einfacher Drahtzaun. Baum- und Strauchpflanzungen prägen das mit Rasen begrünte Gelände. Ein mit Granitsteinen gepflasterter Weg verbindet das Eingangsgebäude mit dem Gedenkplatz – dem zentralen Punkt der Anlage. Dort steht ein sieben Meter hohes Hochkreuz aus Metall. Ein Rundweg erschließt das Gelände, auf dem Symbolkreuzgruppen aus jeweils drei Granitkreuzen die Grabfelder markieren. Die Namen der dort Bestatteten sind auf Granitstelen verewigt, ebenso, sofern bekannt, Dienstgrad und Geburtstag sowie Todesdatum. Den ersten Einbettungen im Jahr 2001 folgten viele weitere. Ende 2017 belief sich die Zahl der hier begrabenen Soldaten auf 6.525. Nach Abschluss aller Arbeiten soll der Friedhof die letzte Ruhestätte von mehr als 30.000 deutschen Kriegstoten sein.

Historie

Im Zweiten Weltkrieg verloren viele deutsche Soldaten auf dem Staatsgebiet der Republik Moldau ihr Leben bei Kampfhandlungen oder starben in Gefangenschaft. Ordnungsgemäße Bestattungen waren kaum möglich. Deshalb sucht der Volksbund bis heute im ganzen Land nach Feldgräbern. Das seit Mai 1997 geltende deutsch-moldauische Kriegsgräberabkommen bildete die rechtliche Grundlage zur Anlage der Kriegsgräberstätte Chișinãu. Der genannte Vertrag soll die Erhaltung und Pflege der in der Republik Moldau liegenden deutschen Kriegsgräber gemäß den Bestimmungen des Völkerrechts sicherstellen. Im Jahr 1998 begann der Volksbund mit der Erfassung und Sondierung von Soldatengräbern in der Republik Moldau. Ausgenommen davon ist das seit 1990 faktisch unabhängige, aber international nicht anerkannte Transnistrien.

Besonderheit

An der Eingangspforte der Kriegsgräberstätte in Chișinãu ließ der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. eine Tafel anbringen, auf der ein Zitat des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer mahnt: „Die Soldatenfriedhöfe sind die großen Prediger des Friedens!“