Frankreich

Damvillers

Département Meuse 1.113 deutsche Kriegstote, Erster Weltkrieg, davon 4 Soldaten der k.u.k. österr.-ung. Armee, 2 belgische Zivilinternierte Nach Anlaufen des deutschen Angriffs - die Ausgangsstellungen befanden sich nur wenige Kilometer südlich Damvillers - etablierten sich eine größere Zahl von Nachschubeinrichtungen von Stäben und Lazaretten in dem Ort. Alleine ein Lazarett, eingerichtet als Leichtverwundeten Sammelplatz, durchliefen von Februar bis Mitte September 1916 rund 8.400 Verwundete! Zurückgebrachte Gefallene, ihren Verletzungen Erlegene und infolge Unfällen oder Krankheiten Verstorbene ließen die Zahl der Gräber schnell wachsen. Zahlreiche Tote kamen als Opfer des französischen Gegenangriffs im August 1917 und des alliierten Angriffs - Amerikaner und Franzosen - im Herbst 1918 hinzu. In dieser Zeit starben auch die vier Soldaten der österr.-ung. Armee. Sie gehörten einer der vier zur Unterstützung der Bundesgenossen im Sommer 1918 an die Westfront entsandten k.u.k. Division an. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in nahezu allen Ländern und preußischen Provinzen im damaligen Deutschen Reich lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese mussten sich jedoch auf das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern beschränken. Der geplante Ausbau und eine dauerhafte Kennzeichnung der Gräber kamen jedoch infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges nicht mehr zur Ausführung. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Zuvor - im Sommer 1961 - legten in Vorbereitung des künftigen Ausbaues, freiwillige jugendliche Helfer eine 2.000 m lange Drainage in die versumpften Flächen des Friedhofes. In den nachfolgenden Jahren errichteten sie als äußere Einfassung Wall und Graben und planierten die Gräberflächen, um sie anschließend zu begrünen. 1971 folgten die Pflanzung von Büschen und Bäumen sowie der Austausch der bisherigen provisorischen Grabzeichen aus Beton und Holz gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Im Jahr vorher hatten jugendliche Helfer die 35 Kilogramm schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernahm, an den Gräbern versetzt. Von den 1.113 Gefallenen ruhen 1.112 in Einzelgräbern; 70 blieben namenlos. In einem Gemeinschaftsgrab ruht eine nicht bekannte Zahl von namenlosen Opfern. Nur ein Toter ist bekannt. Die beiden Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Eine grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung des gesamten Geländes mit Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern sowie Gestaltung des Einganges, Begrünung der Gräberflächen und Einfassung des Gemeinschaftsgrabes mit Natursteinmauerwerk schloss sich an. Das kleine, bereits während des Krieges errichtete Denkmal des Res.Feld-Lazarettes Nr. 48 wurde bei dieser Gelegenheit restauriert. Damvillers ist eine der ersten Gemeinden, die initiiert durch die unter dem Leitwort "Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden stehenden Jugendlager des Volksbundes.