Frankreich

Dannevoux

Département Meuse, 1.402 deutsche Kriegstote, Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Dannevoux entstand in seinen Anfängen bereits im Dezember 1914 als Begräbnisstätte für in den Lazaretten gestorbene Schwerverwundete. Hierher wurden auch die während der Kämpfe um die Maasübergänge Anfang September 1914 Gefallenen, die auf dem Gefechtsfeld in verstreut liegenden Feldgräbern begraben worden waren, umgebettet. Als Anfang März 1916 das Gebiet westlich der Maas in den deutschen Großangriff auf Verdun mit einbezogen wurde, strömten zahlreiche Verwundete in die in Dannevoux etablierten Lazarette, und mit ihnen stieg auch die Zahl der auf dem Friedhof Beigesetzten. Die französischen Gegenangriffe im Herbst 1916 und August 1917 brachten erneut hohe Verluste. Die letzten Toten wurden im September und Oktober 1918 beerdigt. Anfang November musste das Gebiet von deutschen Truppen, die sich auf das Ostufer der Maas unter dem Eindruck einer französisch-amerikanischen Großoffensive zurückzogen, geräumt werden. Die französischen Militärbehörden betteten nach Kriegsende weitere deutsche Gefallene aus den Bereichen von fünf benachbarten Gemeinden nach Dannevoux um. Die heute auf dem Friedhof Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Schlesien, Sachsen, Ost- und Westpreußen, Pommern, Thüringen, Westfalen, Bayern Hessen, Lothringen und dem Elsaß lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese betrafen zunächst nur die Ergänzung des noch von der eigenen Truppe während des Krieges angepflanzten Baumbestandes. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber musste allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst bleiben. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Jugendliche freiwillige Helfer des Volksbundes hatten bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. Der Eingangsbereich wurde mit Natursteinmauern, Treppe und geschmiedetem Tor neu gestaltet. Auch der vorhandene alte Baumbestand erfuhr eine Ergänzung durch Pflanzung von Kiefern. 1971 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit den eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Auch die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernommen hatte, wurden von jugendlichen Helfern des Volksbundes versetzt. Auf den Gräbern mit Mehrfachbelegung nennen Tafeln aus Naturstein die Namen und Daten der Toten. 26 Gefallene blieben ohne Namen. Die sechs Gräber von Gefallenen jüdischen Glaubens durch Grabstelen gekennzeichnet. Deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Abschließend erfolgte die Begrünung der Gräberflächen. Das Kruzifix an der südlichen Einfriedung des Friedhofes ist wahrscheinlich ein altes Wegekreuz, das von den Soldaten hier errichtet wurde. Über seine Herkunft ist leider nichts in Erfahrung zu bringen.