Frankreich

Dourges

Département Pas-de-Calais 2.988 deutsche Kriegstote in Einzelgräbern Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Dourges wurde im August 1915 als Begräbnisstätte für die Opfer des erbitterten Stellungskrieges im Gebiet zwischen Arras und La Bassée angelegt. Die letzten Bestattungen erfolgten im September 1918, als das Gebiet von der deutschen Truppe geräumt werden mußte. Die französischen Militärbehörden erweiterten die Anlage erheblich durch Zubettung deutscher Kriegstoter aus den Bereichen von 27 Gemeinden bis zu einer Entfernung von 30 Kilometern. An den Daten der Gefallenen läßt sich der Kriegsverlauf nachvollziehen: 1915 kam es zu ständigen britischen und französischen Angriffe in diesem Frontabschnitt. Die 1916 Bestatteten fanden den Tod im Stellungskrieg. Die Toten von 1917 und 1918 waren wiederum Opfer der alliierten Großangriffe im Raum Arras, des deutschen Angriffs im April 1918 westlich Lille und der alliierten Gegenoffensive im August - September 1918. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Schleswig-Holstein, Bayern, Württemberg, Lothringen, Westfalen, Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Jahre 1927 auf Grund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung durch. Bäume und Büsche wurden gepflanzt und das Gelände eingefriedet. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung der gesamten Anlage, der Errichtung eines neuen Einganges und eines monolithischen Natursteinquaders mit Kassette für die Namenliste und das Besucherbuch, erfolgte 1971 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente versetzten freiwillige Helfer eines Jugendlagers des Volksbundes an den Gräbern. Den Transport der Fundamente übernahm die Bundeswehr und leistete damit, ebenso wie die Jugendlichen, eine bedeutende Unterstützung der Arbeit des Volksbundes. Alle 2.988 Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. Allerdings blieben 43 Tote unbekannt. Die 6 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten als Kennzeichnung aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."