Frankreich

Écourt-St.-Quentin

Département Pas-de-Calais 1.578 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg davon 1.566 Gefallene in Einzelgräbern 12 unbekannte Gefallene in einem Gemeinschaftsgrab Der deutsche Soldatenfriedhof Écourt-St.-Quentin wurde im Herbst 1916 von der eigenen Truppe angelegt, die hier bis zur Räumung des Gebietes Anfang September 1918 ständig Bestattungen vornahm. Die französischen Militärbehörden erweiterten nach Kriegsende den Friedhof durch Zubettung von 1000 deutschen Kriegstoten aus fünf benachbarten Gemeindebereichen. Die ersten Gefallenen, die hier beerdigt wurden, sind Opfer der letzten Phase der großen alliierten Offensive beiderseits der Somme im zweiten Halbjahr 1916, die Ende November vor Bapaume zum Stehen kam. Mehr als 700 der hier Ruhenden starben im Verlauf der sogenannten "Osterschlacht von Arras" im April 1917, als die Alliierten - zumeist Kanadier und Engländer - nördlich und südostwärts Arras den Durchbruch erzwingen wollten. Etwa 600 Gefallene ruhen hier als Opfer der "Tankschlacht von Cambrai" im November 1917, als die Engländer erstmals einen Masseneinsatz von 400 Panzerwagen (Tanks) durchführten, des deutschen Gegenangriffs im Dezember sowie der großen deutschen Offensiven des Frühjahrs 1918 und der im August 1918 beginnenden Rückzugskämpfe. Die in Ecourt St. Quentin Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, Schlesien, Pommern, Mecklenburg, Brandenburg, Bayern, Baden, Württemberg, Niedersachsen, Westfalen sowie in Schleswig-Holstein, Thüringen, und Sachsen, im Rheinland und den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bereits in den dreißiger Jahren aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Hierbei wurden eine Hecke als Einfriedung und zahlreiche Bäume gepflanzt, die Wege begrünt sowie ein neuer Eingang mit Flügelmauern aus Vogesensandstein und geschmiedetem Tor gestaltet. Mittelpunkt ist ein monolithischer Gedenkstein - ebenfalls aus rotem Sandstein - mit aufgesetztem Bronzekreuz. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung, u.a. Ergänzungspflanzungen von Bäumen und Teilen der Hecke, erfolgte ab 1978 der Austausch der provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die 35 Kilogramm schweren Fundamente für die Kreuze versetzten freiwillige Helfer von Jugendlagern des Volksbundes. Den Transport der Fundamente übernahm die Bundeswehr und leistete damit, ebenso wie die Jugendlichen, eine bedeutende Unterstützung der Arbeit des Volksbundes. Von den 1.570 Gefallenen ruhen 1.566 in Einzelgräbern. Zwölf unbekannte Gefallene sind in einem Gemeinschaftsgrab bestattet. Die beiden Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."