Deutschland

Heemsen - Kriegsgefangenenfriedhof

Während des Zweiten Weltkrieges richtete die Wehrmacht ein Barackenlager in Heemsen ein. Wegen der Nähe zum Bahnhof Rohrsen, wo die Gefangenen eintrafen, lautete die offizielle Bezeichnung „Zweiglager Rohrsen“. Das Areal war mit hohem Stacheldraht eingezäunt. In der Mitte jeder Seite befand sich ein Wachturm. Zeitweise waren im Lager zwischen 1940 und 1943 mehr als 400 französische Kriegsgefangene untergebracht. Im März 1944 wurde das Zweiglager in ein Lazarett für an Tuberkulose (TBC) erkrankte sowjetische Kriegsgefangene umgewandelt, zuständig für den gesamten Wehrkreis X. Der Lagerkomplex umfasste ca. 170 x 120 Meter und war mit insgesamt 26 Baracken für eine Belegung mit etwa 500 Gefangenen vorgesehen. Das Lazarett blieb bis März 1945 bestehen. Viele der sowjetischen Kriegsgefangenen waren bereits bei der Ankunft sehr geschwächt. Die katastrophalen Zustände im Lazarett, die völlig unzureichende Verpflegung, die mangelnde Hygiene und ungenügende medizinische Versorgung trugen dazu bei, dass innerhalb nur eines Jahres 740 Gefangene starben. Nördlich des Lagers wurde ein Gräberfeld angelegt, auf dem die verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen in Massengräbern beigesetzt wurden – das Areal der heutigen Gedenkstätte Heemsen. Fotos: Samtgemeinde Heemsen und Volksbund