Belgien

Hooglede

Wegbeschreibung

Beverenstraat, Hooglede. Am östlichen Ortsausgang.

Gesamtbelegung: 8241 Tote

Beverenstraat gegenüber 72

Hooglede

Belgien

Ganzjährig geöffnet

Der deutsche Soldatenfriedhof Hooglede liegt sechs Kilometer nordwestlich von Roeselare (Roulers), am östlichen Ortsausgang. Ein Weg verbindet die Anlage mit der Straße Roeselare-Ostende. Auf der Gräberstätte haben 8.241 deutsche Soldaten des Ersten Weltkriegs ihre letzte Ruhe gefunden. Der Friedhof wurde am 5. Mai 2012 nach einer grundlegenden Renovierung feierlich wiedereröffnet.

Friedhofsbeschreibung

Die Kriegsgräberstätte Hooglede hat eine Fläche von 17.940 Quadratmetern. Eine schmale Pforte mit schmiedeeisernem Gitter trennt die Anlage von der Straße. Von einem kleinen Vorplatz aus sind die mit Schneeheide bepflanzten Gräberstätten gut zu überblicken. Baumgruppen zu beiden Seiten der Gräberfelder markieren den Weg zu einer mit farbigem Mosaik geschmückten Gedenkhalle, die sich mit neun hohen Rundbögen zum Friedhof hin öffnet. Innerhalb der Halle grenzt ein kunstvoll geschmiedetes Eisengitter den am linken Ende befindlichen Gedenkraum ab. In dessen Mitte trägt ein Pultstein aus Diabas einen kunstvollen Schrein, der die Namenbücher der hier Bestatteten enthält. Die Gräber hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. mit Platten aus belgischem Granit gekennzeichnet. Jede Grabplatte trägt die Daten von zwei Kriegstoten. Die Reihen der Grabplatten sind so angelegt, dass die Soldaten mit den „Füßen“ zueinander liegen. Zwischen den Grabreihen stehen Kreuze aus schwarzem Basaltstein in Fünfergruppen angeordnet.

Mit finanzieller Unterstützung der flämischen Regierung und der Denkmalschutzbehörden hat der Volksbund den deutschen Soldatenfriedhof in Hooglede von Grund auf neu herrichten können. An der Wiedereinweihung der Anlage am 5. Mai 2012 nahmen der stellvertretende flämische Vizeministerpräsident, Vertreter der Gemeinde, der regionalen Verwaltung, der Deutschen Botschaft in Belgien sowie viele Gäste aus Deutschland teil.

Historie

Im Ersten Weltkrieg verloren in Westflandern, vor allem rund um Ypern, mehr als eine halbe Million Soldaten verschiedener Nationalitäten ihr Leben. Damals richtete die deutsche Armee 700 Friedhöfe ein. Allerdings wurde nur ein geringer Teil der Kriegstoten gefunden und begraben. Am 22. April 1915 setzte die deutsche Seite in Flandern erstmals Chlorgas als Kampfstoff ein, was Tausende französische Soldaten verwundete und Hunderte das Leben kostete. In der Folgezeit wendeten beide Kriegsparteien häufig Giftgas an.

Den Friedhof Hooglede legte das deutsche Militär im Jahr 1917 an. Bei Kriegsende waren hier 4.100 Soldaten bestattet. In der Zeit zwischen den Weltkriegen erweiterte der Amtliche Deutsche Gräberdienst die Anlage. Für die große Bogenhalle aus Ibbenbürener Sandstein nutzte man das Material des deutschen Pavillons, der nach Ende der Weltfachausstellung in Paris von 1937 abgerissen wurde. Einer Vereinbarung aus dem Jahr 1954 zufolge kam es im Zeitraum von 1956 bis 1958 zur Zusammenführung der deutschen Kriegstoten von noch bestehenden 128 Friedhöfen auf vier deutsche Soldatenfriedhöfe in Flandern: Langemarck, Menen, Vladslo und Hooglede. Der endgültige Ausbau des Friedhofs Hooglede durch den Volksbund erfolgte ab 1960.

Besonderheit

Im Jahr 2008 stufte die belgische Denkmalschutzbehörde den Friedhof Hooglede wegen seines historischen, kulturellen und architektonischen Wertes als historisches Denkmal ein. Der Volksbund musste seine 2007 begonnenen Sanierungsarbeiten unterbrechen. Sie wurden im Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde fortgesetzt. Pate des Friedhofes ist der Volksbund Landesverband Nordrhein-Westfalen.