Frankreich

Lagarde

Diese Grabanlage gehört seit September 2023 zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Belegung

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 379 deutsche Kriegstote des Ersten Weltkrieges. 553 französische Gefallene wurden auf einem zweiten Friedhof am westlichen Ortsausgang begraben. Beide Kriegsgräberstätten legte die deutsche Truppe nach ersten heftigen Kämpfen um den Ort am 11. und 12. August 1914 an.

Kurz nach Kriegsbeginn hatten Vorausabteilungen beider Armeen versucht, entlang der Grenze zwischen dem damaligen Deutschen Reich und Frankreich vorteilhafte Stellungen zu erkunden und in Besitz zu nehmen- auch bei Lagarde. Ein Vorstoß deutscher Truppen verschob die Stellungen Ende September 1914 nach Westen und Südwesten, so dass der Ort nicht mehr im unmittelbaren Frontbereich lag.

Nach mehreren vergeblichen Angriffen der Franzosen im Laufe des Jahres 1915 gehörte dieser Teil der Front bis Kriegsende zu den so genannten ruhigen Abschnitten. Die Mehrzahl der Opfer ist am 11. und 12. August 1914, ein kleinerer Teil bei den Kämpfen im September und während des Stellungskrieges von 1915 bis 1918 gefallen.

Die hier Ruhenden gehörten überwiegend Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen vor allem in Bayern lagen, die übrigen waren in Lothringen und der Mark Brandenburg stationiert.

Historie

Erste Arbeiten zur Pflege des Friedhofs übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgrund einer Vereinbarung mit den französischen Militärbehörden von 1926. Bis 1931 wurden der Eingangsbereich erneuert, die Gemeinschaftsgräber mit Natursteinen eingefasst, Bäume und Sträucher gepflanzt. Eine Hecke begrenzte das Gräberfeld. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings ungelöst – erst mangels Devisen, später wegen des Zweiten Weltkrieges.

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 begann der Volksbund – finanziell unterstützt von der Bundesregierung – mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich. Bereits vorher hatten Jugendliche ehrenamtlich gärtnerische Vorarbeiten geleistet. 1973 wurden die bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit Namen und Daten der hier Ruhenden ausgetauscht. Anschließend wurde die Anlage von Grund auf saniert.

Besonderheit

Im September 2023 hat die UNESCO 139 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges zu Weltkulturerbestätten erklärt. 24 deutsche Grabanlagen sind in Obhut des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - Lagarde ist eine davon.