Frankreich

Laon-"Champ de Manoeuvre"

Département Aisne 3.487 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Laon-Champ-de-Manoeuvre wurde nach Kriegsende am Rande eines militärischen Übungsgebietes von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof für die während des Krieges in der Stadt Laon und deren unmittelbaren Umgebung beerdigten deutschen Kriegstoten angelegt. In späterer Zeit kamen noch Tote hinzu, die bei Bauarbeiten gefunden worden sind. Laon war während der deutschen Besetzung Sitz eines Armee-Oberkommandos. Hier war auch Endpunkt der Eisenbahn in diesem Frontabschnitt. Daher gab es in der Stadt zahlreiche Versorgungseinrichtungen der Truppe und Lazarette. Dementsprechend finden sich unter den Toten zahlreiche Angehörige von Stäben und Etappendiensten neben in den Lazaretten Verstorbenen und Gefallenen aus dem August und September 1914. Weitere schwere Verluste forderten die großen Schlachten um den Chemin-des-Dames im Herbst 1914 sowie im Winter 1914/15, die französische Offensive im April/Mai 1917, deren Misserfolg eine schwerwiegende moralische Krise in der französischen Armee auslöste, die Schlacht bei Laffaux und die deutschen Angriffe im Frühjahr 1918 mit den anschließenden Rückzugs- und Abwehrkämpfen, vorallem im September und Oktober 1918. Die deutschen Lazarette wurden zum Teil noch bis 1920 zwecks ärztlicher Versorgung nicht transportfähiger Verwundeter und der Kriegsgefangenen in diesem Gebiet beibehalten. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in nahezu allen Ländern und Provinzen des damaligen Deutschen Reiches lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf Grund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Bereits 1964 und 1965 hatten Freiwillige der Jugendlager des Volksbundes die gesamte Friedhofsfläche begrünt. Sie setzten 1973 auch die Fundamente für die neuen Grabkreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden, die die bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen ersetzten. Den Transport der Fundamente übernahm die Bundeswehr, die auch dadurch die Arbeit des Volksbundes wirksam unterstützte. Von den 3.487 Gefallenen ruhen 3.295 in Einzelgräbern; darunter eine Krankenschwester. 69 Tote blieben ohne Namen. In dem Gemeinschaftsgrab mit 192 Opfern blieben 115 unbekannt. Die Gräber der sechs Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."