Frankreich

Liny-devant-Dun

Département Meuse, 449 deutsche Kriegstote, Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Liny-devant-Dun entstand Ende Februar 1916, als mit Beginn der "Schlacht um Verdun" am 21. Februar 1916 in den hier eingerichteten Lazaretten die ersten eingelieferten Schwerverwundeten ihren Verletzungen erlagen. Die meisten Toten gehörten dem XVI. (rheinischen) Armeekorps an. Die letzten Beisetzungen erfolgten kurz vor der Räumung des Gebietes Ende September/Anfang Oktober 1918. Neben den Rheinländern, die hier begraben wurden, ruhen Tote aus Truppenteilen, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, in Schlesien, Pommern, Brandenburg, Westfalen, Hessen, Baden und im Elsaß lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Zwischenzeitlich bereitete die Bauleitung des Volksbundes in München unter der Leitung des Architekten Robert Tischler den endgültigen Ausbau des Friedhofes vor. Die Entwürfe berücksichtigten die von französischer Seite gestellten Bedingungen über Höhe und Breite von Gebäuden, das Verbot der Darstellung soldatischer Symbole etc. . Nach langen Verhandlungen mit den französischen Militärbehörden wurden die vom Volksbund vorgelegten Entwürfe genehmigt. Die Gestaltung, die in gewisser Weise der des Friedhofes Romagne-sous-Montfaucon ähnelt, sollte als Vorbild für den endgültigen Ausbau aller deutschen Friedhöfe in Frankreich anzusehen sein. Allerdings ließen die ab 1933 immer geringer werdenden Devisenzuteilungen und der Zweite Weltkrieg diese weitreichenden Vorhaben nicht zur Ausführung gelangen. In Liny-devant-Dun begannen die Ausbauarbeiten Ende 1932 mit der Grundsteinlegung zu einem Eingangsbau aus rotem Vogesensandstein. Man betritt das Gelände durch eine mit Kupfer beschlagene Eichentür. Im Inneren befindet sich ein kleiner offener Hof. An einer Wand ist die Plastik der "Kopf der Trauernden" (Bildhauer Prof. Geiger/München) angebracht. Gegenüber befindet sich der Zugang zu einem Gedenkraum, der nur durch einen schmalen Schlitz in der Außenwand erhellt wird. Auf naturbelassenen Schieferplatten finden sich die Darstellung eines über einem verlassenen Schlachtfeld schwebenden Adlers, um den herum die Namen der auf dem Friedhof Ruhenden eingearbeitet sind (Bildhauer Riepl/München). Der Raum wird geschlossen durch eine aus breiten Kupferbändern geflochtene Tür. Aus dem offenen Hof betritt man das Gräberfeld. Die Gräber wurden seinerzeit durch Kreuze aus Schiefer gekennzeichnet. Es folgten umfangreiche Pflanzungen von Bäumen und Hecken sowie die Begrünung des Gräberfeldes. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. -finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Jugendliche Helfer des Volksbundes hatten zuvor bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. Da die Schieferkreuze der Witterung nicht standgehalten hatten, wurden sie durch Kreuze aus belgischem Granit ersetzt. Die 449 Kriegstoten ruhen in Einzelgräbern; sieben von ihnen blieben unbekannt. Die beiden Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Ergänzende Baum- und Heckenpflanzungen und die Begrünung der Gräberfläche vervollständigen die Gestaltung. Pflege: Der Friedhof wird ständig vom Pflegedienst des Volksbundes betreut.