Deutschland

Meschede-Eversberg-Kriegsgräberstätte

Hier ruhen 928 deutsche Kriegstote des II. Weltkrieges, die u.a. aus den früheren Landkreisen Meschede (709 Tote), Arnsberg (115 Tote), Brilon (73 Tote), Altena (15 Tote) und Lippstadt (4 Tote) zusammengebettet wurden.Es handelt sich um Soldaten, die gegen Ende des Krieges im östlichen Teil des so genannten Ruhrkessels gefallen sind. Die Gräber der Kriegstoten lagen in weiten Bereichen des Sauerlandes: an Feldwegen, in Feldern, Wiesen und Gärten, auf kommunalen und kirchlichen Friedhöfen. Um für all diese Toten ein dauerndes Ruherecht gewährleisten zu können, war die Anlegung einer gemeinschaftlichen Kriegsgräberstätte unverzichtbar. Das Auffinden eines geeigneten Geländes gestaltete sich recht schwierig. Einige Standorte wurden überlegt; so in Bödefeld, auf dem Klausenberg in Meschede oder an der Kapelle in Winkhausen. Schließlich entschied man sich für den jetzigen Ort in der Eversberger Flur. Das Gelände liegt an einem Hang nördlich von Meschede an der Bundesstraße 55 zwischen Meschede und Warstein. Von dort aus geht der Blick über die im Tal liegenden Wiesen und Felder auf bewaldete Höhen. Die ehemalige Stadt Eversberg stellte das Gelände bereitwillig und kostenlos zur Verfügung.Planung und Entwurf der Anlage lieferten Dr. Orth aus Bensberg und die Architektin Frau Fischer. Den Ausbau der Anlage übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband NRW, im Herbst 1958. Letzte Zubettungen erfolgten noch im Frühjahr 1961.Viele bislang unbekannte Tote konnten bei den Umbettungsarbeiten des Volksbundes identifiziert werden, 128 Gefallene blieben unbekannt. Auf Grabkreuzen aus Anröchter Dolomit - ein Kreuz für je zwei Gefallene – stehen die Namen der Toten.An der Südostgrenze des Friedhofes wurde am Rundweg eine kleine, betont schlichte Gedenkkapelle errichtet. Die künstlerische Ausgestaltung der Kapelle übernahm die Sauerländer Bildhauerin Anneliese Schmidt-Elk aus Elkeringhausen. Der Innenraum erhält seinen besonderen Akzent durch ein Halbrelief aus Rüthener Sandstein mit dem Titel „Trauer und Tröstung“. In einem Steinsockel ist eine Bronzekassette mit dem Namenbuch eingelassen. Ein schmiedeeiserner Leuchter gibt dem Raum eine gewisse Feierlichkeit.Von der Kapelle zieht sich ein Weg zum Gedenkplatz mit dem Hochkreuz. Hierdurch wird eine direkte Beziehung zwischen den beiden gestalterischen Schwerpunkten der Anlage hergestellt. Seitlich des Gedenkplatzes ist eine Stele, auf der an die deutschen Kriegstoten im Osten erinnert wird, deren Gräber unerreichbar bleiben werden. Die Kriegsgräberstätte Eversberg wurde am 9. Juli 1961 eingeweiht. Dr. Artur Sträter, Minister für Bundesangelegenheiten und stellvertretender Ministerpräsident von NRW, hielt die Weiheansprache; er sagte u.a.:
    „Wir beugen uns in Ehrfurcht vor dem Schmerz der Angehörigen, der Väter, der Mütter, der Brüder und Schwestern und denken an die, die nicht kommen konnten, weil ihnen ein grausamer Diktator (Walter Ulbricht) sogar des Menschen Verlangen wehrt, ein Gebet am Grabe ihrer Lieben zu sprechen.“
Landrat Geiecke betonte in seiner Rede, dass diese Toten Opfer eines Regimes seien, das sich von Gottes Gebot entfernt habe. Dieses Gräberfeld sei eine Mahnung, nicht zuzulassen, dass jemals wieder gottlose Verbrecher in unserem Vaterlande die Führung an sich reißen könnten.Die kirchliche Weihe übernahmen Dechant Grumpe und Pastor Hamer. Oberbürgermeister a.D. Weiland übergab – in Anwesenheit von Oberkreisdirektor Dr. Ammermann – mit einer Urkunde an Bürgermeister Bürger die Anlage in die Obhut der Gemeinde Eversberg. Die Kriegsgräberstätte Eversberg wird heute durch die Stadt Meschede betreut.