Frankreich

Montdidier

Wegbeschreibung

Rue Jean Doublet (D329)

Département Somme 8051 deutsche KriegstoteErster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Montdidier wurde 1920 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof für deutsche Kriegstote, die in provisorischen Grabstätten in 134 umliegenden Gemeinden beigesetzt worden waren, eingerichtet. Hinzu kamen im Verlauf der nächsten 15 Jahre weitere 1 000 Gefallene, deren sterbliche Überreste beim Aufräumen des Kampfgebietes der Sommeschlachten 1916 und 1918 sowie bei Bauarbeiten gefunden worden sind. Nur wenige der hier Bestatteten starben beim deutschen Vormarsch im Herbst 1914 und während des nachfolgenden Stellungskrieges. Schlagartig gestiegen sind die Verluste jedoch während des deutschen Großangriffs im März 1918 - in dessen Verlauf Montdidier erstmals von den deutschen Truppen besetzt wurde - und des alliierten Gegenangriffs im August 1918. Die in Montdidier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Bayern, Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Baden sowie in den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck lagen. Hohe Opfer brachten auch die Regimenter der preußischen Garde sowie die Einheiten aus dem Elsaß und aus Lothringen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab dem Jahre 1927 auf Grund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung durch. Es erfolgten Pflanzungen von Bäumen und Büschen, die Begrünung der Grabflächen, die Anlage eines Eingangs mit von der Straße zum Friedhof hinaufführenden Treppenstufen und geschmiedetem Tor, Einfassung des Gemeinschafts-grabes mit Mauern aus Naturstein und Errichtung eines Denkmals mit drei Kupferkreuzen und Inschrift. Allerdings musste das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst bleiben. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung erfolgte im Jahre 1974 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden.Die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente versetzten freiwillige Helfer eines Jugendlagers des Volksbundes an den Gräbern. Den Transport der Fundamente übernahm die deutsche Bundeswehr und leistete damit, ebenso wie die Jugendlichen, eine bedeutende Unterstützung der Arbeit des Volksbundes. Von den 4351 in Einzelgräbern Ruhenden blieben 237 unbekannt. In einem Gemeinschaftsgrab sind 3700 Gefallene bestattet. 801 von ihnen sind namentlich bekannt. Die Gräber der sechs Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.