Frankreich

Muille-Villette

Wegbeschreibung

Chemin de la JusticeD392 - Richtung Noyon

Département Somme 1534 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der jetzige deutsche Soldatenfriedhof Muille-Vilette wurde im Frühjahr 1918 von der eigenen Truppe während der deutschen Offensive angelegt. Die in unmittelbarer Nähe liegende Stadt Ham war seinerzeit ein bedeutender Endpunkt der Nachschubtransporte per Bahn für den Frontbogen zwischen Chaulnes und Noyon sowie den Rücktransport der Schwerverwundeten. Ihre Zahl wuchs erheblich, als die Alliierten im Juli 1916 die Sommeschlacht begannen. Entsprechend hoch war auch die Zahl derjenigen, die an Verwundungen, Unfällen und Krankheiten starben und die zunächst auf mehreren provisorischen Grabfeldern beerdigt wurden. Mit dem Rückzug der Deutschen auf die "Siegfried-Stellung" im März 1917 wurde Ham englischer Etappenort. Die Mehrzahl der heute hier Ruhenden starb jedoch bei den schweren Kämpfen um Ham im März 1918, als die Deutschen ihre Offensive in Richtung Amiens begannen, und bei den Rückzugskämpfen in den Monaten August bis Oktober 1918. Die 1916 Gefallenen gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Westpreußen, Pommern, Schlesien, Sachsen, Westfalen und dem Rheinland lagen oder waren Angehörige der preußischen Garde, die auch 1918 erneut in diesem Kampfgebiet schwere Verluste erlitt. Außerdem kamen 1918 Soldaten von Truppenteilen hinzu, die in Brandenburg, Westpreußen, Schlesien, Hannover, Oldenburg, Ostfriesland und Hessen beheimatet waren.Die französischen Militärbehörden erweiterten im Jahre 1922 den Friedhof durch Zubettungen aus den umliegenden Gemeindebereichen. Darunter befanden sich auch Tote aus dem Jahre 1914, die Ende August bis Anfang September bei den ersten Kämpfen im Raum Ham starben. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Instandsetzungsarbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf Grund einer 1926 getroffenen Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden aus. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Einer von freiwilligen Helfern der Jugendlager des Volksbundes ausgeführten Begrünung der Gräberfläche folgten umfangreiche landschaftsgärtnerische Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten sowie die Schaffung eines neuen Einganges mit geschmiedetem Tor. 1971 begann der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 1114 in Einzelgräbern Ruhenden blieben vier unbekannt. In einem Gemeinschaftsgrab sind 420 Gefallene bestattet. 32 von ihnen sind namentlich bekannt. Die Gräber der vier Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten)"Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege:Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.