Frankreich

Origny-Ste.-Benoîte

Département Aisne 3942 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Unweit entfernt befindet sich ein französisches Gemeinschaftsgrab mit 86 Toten, die am 28. August 1914 an dieser Stelle starben. Der Gedenkstein wurde von den Hinterbliebenen gestiftet. Der deutsche Soldatenfriedhof Origny-St. Benoîte wurde von der deutschen Truppe im April 1917 angelegt, nachdem im März die Deutschen auf die Siegfried-Stellung zurückgegangen waren, die nur noch 15-20 Kilometer westlich des Dorfes verlief. Origny wurde dadurch ein bedeutender Etappenort mit vielen Lazaretten. Fast 1500 der hier Bestatteten verloren das Leben während der Stellungskämpfe des Jahres 1917. Mehr als die Hälfte starb jedoch beim Beginn der deutschen Offensive im März 1918, sowie während der Rückzugs- und Abwehrkämpfe im September und Oktober 1918. Ein von der Truppe gesetztes Denkmal erinnert an die Gefallenen der 25. (hessischen) Division. Durch die von den französischen Militärbehörden nach Kriegsende vorgenommene Zubettung von etwa 2500 deutschen Kriegstoten aus 53 umliegenden Gemeindebereichen im Umkreis von mehr als 20 Kilometer, gelangten auch einige hundert deutsche Gefallene aus den Kämpfen von Ende August bis Anfang September 1914 auf diesen Friedhof. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab dem Jahre 1930 aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Es erfolgten umfangreiche Baum- und Heckenpflanzungen sowie die Begrünung von Wegen und Gräberflächen, die Gestaltung des Einganges mit Naturstein und geschmiedeter Tür, die Einfassung der Gemeinschaftsgräber mit Natursteinmauerwerk und die Herrichtung der während des Krieges von der Truppe geschaffenen Denkmale. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung erfolgte ab 1976 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente versetzten freiwillige Helfer eines Jugendlagers des Volksbundes. Den Transport der Fundamente übernahm die Bundeswehr und leistete damit, ebenso wie die Jugendlichen, eine bedeutende Unterstützung der Arbeit des Volksbundes. Von den 3 942 Gefallenen ruhen 3 008 in Einzelgräbern; 16 blieben ohne Namen. In dem Gemeinschaftsgrab mit 934 Opfern sind 125 namentlich bekannt. Die Gräber der 15 Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.