Frankreich

Piennes

Gesamtbelegung: 1138 Tote

Département Meurthe-et-Moselle 1138 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Piennes wurde offenbar erst mit Beginn der Schlacht von Verdun, die Ende Februar 1916 ihren Anfang nahm, von der eigenen Truppe angelegt. Zu dieser Zeit gab es in Piennes zahlreiche Lazarette, um die große Zahl von Verwundeten und Erkrankten(!) versorgen zu können. Die Toten fanden auf einem Gelände im Anschluss an den französischen Gemeindefriedhof ihre letzte Ruhestätte. Hierzu gehörte aber auch das Etappenpersonal, das infolge Unfall oder Krankheit starb. So ruhen auf dem Friedhof auch ein Bergmann und eine Krankenschwester, die dem Orden der Klementinerinnen angehörte. Den rückwärtigen Diensten angehörige Künstler, wie Bildhauer und Steinmetze, gestalteten ein Denkmal, das heute noch als zentrales Mal hinter dem Gemeinschaftsgrab steht. Ein weiteres Denkmal wurde offenbar vom Sanitätspersonal gestiftet. Weitere Opfer des Stellungskrieges und des französischen Angriffs vom August 1917 sowie der Abwehrkämpfe nach einem französisch-amerikanischen Großangriff im September und Oktober 1918 folgten. Die letzten Beisetzungen wurden im November 1918 vorgenommen. Nach Kriegsende betteten die französischen Militärbehörden weitere Tote aus der näheren Umgebung zu. Dadurch gelangten auch Gefallene aus den Anfangstagen des Ersten Weltkrieges im August 1914 nach Piennes. Die heute hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Pommern, Lothringen, Brandenburg, Hessen, Westfalen, Baden und Württemberg sowie im Elsaß und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Diese umfasste umfangreiche Baumpflanzungen, die Einfassung des Gemeinschaftsgrabes mit einer Natursteinmauer sowie die Begrünung der Gräberflächen. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen. Führte bisher der Zugang über den Gemeindefriedhof, so wurde jetzt ein neuer separater Eingang geschaffen. der Baumbestand, die Einfassung des Friedhofes durch Zaun, Hecke und Stauden wurden vollständig erneuert. Hieran waren auch freiwillige jugendliche Helfer des Volksbundes beteiligt. 1980 folgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Zuvor hatten jugendliche Helfer die erforderlichen 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente, deren Antransport seinerzeit die Bundeswehr übernahm, an den Gräbern versetzt. Von den 1 138 Gefallenen ruhen 1 029 in Einzelgräbern; zwei blieben unbekannt. In dem Gemeinschaftsgrab mit 109 Opfern blieben 75 ohne Namen. Die beiden Gräber Gefallener jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.