Deutschland

Rotenburg/Wümme, Waldfriedhof (Opfer der Gewaltherrschaft)

In einem weiteren Gräberfeld des Waldfriedhofes Rotenburg, vom Eingang Freudenthalstr. im linken hinteren Teil, sind - nach den uns vorliegenden Informationen - insgesamt 342 belegbare Gräber von Kriegsgefangenen und KZ-Opfer bestattet. Ein am Rand des Gräberfeldes stehender Gedenkstein benennt noch die Zahl 376. Es war der Stein, der vor der Umbettung auf dem Gräberfeld in Unterstedt stand und die Zahl der dort Begrabenen angab. Bei der Umbettung zum Waldfriedhof sind auch teilweise Gebeine in die Heimatländer überführt worden. Die meisten Opfer sind nach Kriegsende in einem von britischen Truppen für befreite kranke Häftlinge aus dem Lager Sandbostel eingerichteten Lazarett in der ehem. Lungenklinik Unterstedt an den Folgen ihrer KZ- und Lagerhaft verstorben. Bei den Toten handelt es sich überwiegend um Opfer von Lagerhaft und Zwangsarbeit aus dem Kriegsgefangenenlager Sandbostel, das in den letzten Wochen vor Kriegsende Auffanglager für viele KZ-Häftlinge aus Außenkommandos des Konzentrationslagers Neuengamme wurde. Auf der sehr gepflegten Gräberstätte finden sich nur etwa 50, mit Namenskissen gekennzeichnete Grabstellen. Die überwiegende Anzahl der Toten vieler Nationen bleibt für den Besucher anonym. Ein Gedenkstein und eine Gedenktafel weisen bisher auf das Schicksal der hier Ruhenden hin. Zusatzinformation: Mit dem Projekt "Gebt den Toten ihren Namen“ wurden 10 Namensstelen für die bisher anonym Ruhenden aufgestellt. Die Einweihung der neuen Gräberanlage auf dem Rotenburger Waldfriedhof durch die Stadt Rotenburg wurde 07. Mai 2015 durchgeführt. aktualisiert 05.12.2016 Fotos: Michael Quelle, 2016