Frankreich

Selvigny

Wegbeschreibung

Der Friedhof liegt an der Rue du 8 Octobre 1972 - sehr versteckt - und ist von der Straße aus nicht zu sehen.

Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 3.394 deutsche Kriegstote des I. Weltkrieges. Departement Nord Der deutsche Soldatenfriedhof Selvigny wurde im April 1917 von der deutschen Truppe angelegt, um die in den Lazaretten verstorbenen Verwundeten aufzunehmen. Der Ort war mit Abschluss der Somme-Schlacht Ende November 1916 und der Rückzugsbewegung der deutschen Truppe auf die "Siegfried-Stellung" im Februar/März 1917 wichtiger Etappen- und Lazarettplatz geworden. Ein Großteil der hier Beigesetzten sind Opfer der sogenannten "Tankschlacht von Cambrai" im November 1917 sowie des deutschen Gegenangriffs im Dezember geworden. Die deutsche Offensive im März 1918 und die Rückzugskämpfe von Ende August bis Oktober 1918 führten erneut zu hohen Verlusten. Die letzten Beisetzungen durch die eigene Truppe erfolgten in der Zeit zwischen dem 30.9. und 5.10.1918. Die Heimatgarnisonen der hier Ruhenden lagen in fast allen Ländern und preußischen Provinzen des damaligen Deutschen Reiches. Die französischen Militärbehörden erweiterten den Friedhof durch Zubettung deutscher Kriegstoter von 31 Gemeindebereichen aus bis zu 45 Kilometer Entfernung. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. So wurden u. a. Baumgruppen und eine Hecke als Einfriedung gepflanzt und das Gemeinschaftsgrab mit einer Natursteinmauer eingefasst. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb jedoch infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Neben einer landschaftsgärtnerischen Überarbeitung, wozu auch Ergänzungspflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Hecken gehörten, erfolgte ab 1969 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Ferner erfolgte die Neugestaltung des Einganges mit einem geschmiedetem Tor und Natursteinpfeilern. Ein Monolith aus Naturstein bildet den Mittelpunkt des Friedhofes. Von den 3 394 Gefallenen ruhen 2 614 in Einzelgräbern; 87 blieben ohne Namen.In dem Gemeinschaftsgrab mit 1 380 Opfern sind nur 70 namentlich bekannt. Die zehn Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seeleeingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.Telefon: 0561- 7009-0