Frankreich

Servon-Melzicourt

Département Marne 8 182 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Servon wurde nach Kriegsende von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof für die auf dem Schlachtfeld in der östlichen Champagne und dem Westrand des Argonnerwaldes während der Kämpfe provisorisch beigesetzten oder beim Aufräumen der Kampfgebiete gefundenen Toten angelegt. Da Servon fast den ganzen Krieg über unmittelbar hinter dem Stellungsbereich lag, gab es hier auch zeitweise eine größere Zahl von Feldlazaretten, in denen Verwundete eine erste Versorgung erfuhren, viele aber auch ihren Verletzungen erlagen. Besonders hohe Verluste verursachten die Schlachten in der Champagne - die Winterschlacht 1914/15, die Herbstschlacht 1915 und die Frühjahrsschlacht 1917 - sowie die Kämpfe in den Waldgebieten der Argonnen während des ganzen Jahres 1915. Hinzu kamen Gefallene der ständig anhaltenden Stellungskämpfe sowie Kriegsgefangene, die in französischer Gewahrsam an Krankheiten gestorben waren. Die Mehrzahl der Toten gehörte 30 Inf.-Regimentern, einem Ulanen-Regiment, zwei Art.-Regimentern und mehreren Pionierbataillonen an. Diese hatten ihre Heimatstandorte im wesentlichen in Schlesien, Sachsen, Thüringen, Hessen, Württemberg, Brandenburg, Lothringen und im Rheinland. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Bereits vorher hatten jugendliche Helfer des Volksbundes, die aus mehreren Ländern kamen, mit umfangreichen gärtnerischen Arbeiten begonnen. 1975 folgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Den Abschluss bildete eine grundlegende gärtnerische Überarbeitung der gesamten Friedhofsfläche mit umfangreichen Pflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Hecken. Die drei Gemeinschaftsgräber erhielten eine Einfassung aus Natursteinmauerwerk, auf der Tafeln mit den Namen der hier bestatteten bekannten Toten befestigt sind. Ein Hochkreuz bildet das zentrale Mal des Friedhofes. Auch der Eingang wurde mit Treppenaufgang und Tor zwischen Natursteinpfeilern neu gestaltet. Von den 8 182 Gefallenen ruhen 3 626 in Einzelgräbern; 51 blieben ohne Namen.In den drei Gemeinschaftsgräbern mit 4 556 Opfern sind nur 439 namentlich bekannt. Die acht Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.