Deutschland

ST. Blasien-Soldatenfriedhof

Im Soldatenfriedhof von St. Blasien fanden zwei Gestaltungsabsichten eine künstlerisch gültige und einheitlich wirkende Ausführung. Er ist die Ruhestätte von 182 Toten, die – von den durchstandenen Strapazen zermürbt – zur Heilung in die Lazarette kamen und ihr Leben im Glauben an eine Wiedergesundung aushauchten. Er ist gleichzeitig Gedächtnisstätte für 44 und 79 Männer aus der Gemeinde St. Blasien, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg auf den Schlachtfeldern verbluteten, in den Meeren versanken oder im Luftkampf fielen. 1945 machte Raummangel auf dem Gemeindefriedhof das Anlegen einer neuen Begräbnisstätte notwendig. So entstand der jetzige Ehrenfriedhof. Die Papierfabrik Albbruck hatte das ihr gehörende Gelände in verständnisvoller Weise zur Verfügung gestellt. Neben den deutschen Soldaten fanden auch Angehörige der französischen Armee, die nach Kriegsende zur Heilung ihrer Leiden hierher verbracht worden waren, eine einstweilige Ruhestätte. Als später die Gebeine der Franzosen in ihr Vaterland überführt wurden, ging im Jahre 1950 der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. – Landesverband Oberrhein – daran, die auf dem Gemeindefriedhof beerdigten deutschen Soldaten in die neue Anlage umzubetten, welche im darauf folgenden Jahr zu einer ausdrucksstarken und einfach schönen Ehrenstätte ausgestaltet wurde. Durch die kunstvoll vergitterte Eingangspforte der Gedächtniskapelle fällt der Blick auf eine farbige Holzskulptur des Gekreuzigten, die im 15. Jahrhundert von einem bayerischen Künstler geschaffen worden ist. Auf den übrigen Wandteilen sind in Freskomalerei die Namen jener Toten angebracht, die auf dem Ehrenfriedhof ruhen, aber auch die Namen aller Söhne von St. Blasien, die in den beiden Weltkriegen fern der Heimat gefallen sind. Seit über 40 Jahre betreut die Jugendfeuerwehr von St. Blasien den Friedhof und kümmert sich um die Pflege und Bepflanzung der Anlage. Der Soldatenfriedhof wurde am 13.07.1952 eingeweiht. Fotos: Eduard Endres, St. Blasien.