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VOLKSBUND FORUM 22

Plädoyer für ein gemeinsames Gedenken - Reden zum Volkstrauertag 2017

Der Volkstrauertag ist heute ein Gedenktag für alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Doch das war nicht immer so. Seitdem der Volkstrauertag im Jahr 1922 erstmals ins Leben gerufen wurde, um an die Toten der Kriege zu erinnern und ihren Angehörigen Trost zu spenden, ereigneten sich viele Paradigmenwechsel in der deutschen Erinnerungs- und Gedenkkultur. 

Volkstrauertag als Mahnung 

Der frühere „Heldengedenktag“ aus rein nationaler Perspektive ist längst zu einer übergeordneten Mahnung für alle Menschen gereift. Ziele dieses einzigartigen Gedenktages der Bundesrepublik Deutschland, an dessen Entstehung der Volksbund maßgeblich beteiligt war, sind längst nicht mehr Verklärung des Krieges oder die Verehrung seiner vermeintlichen Helden. Tatsächlich ist der Volkstrauertag heute als Mahnung zu verstehen, als eindringliche Mahnung, aus der kriegerischen Vergangenheit und Gegenwart für eine friedlichere Zukunft zu lernen. 

Diese Idee des deutschen Volkstrauertages wird ständig weiterentwickelt und durch die ihn tragende Gesellschaft verändert. So geht der Blick heute weit über die nationalen Belange hinaus hin zu einem gemeinsamen, europäischem Gedenken. Davon spricht am Beispiel des Volkstrauertages auch dieser Band mit den Gedenkreden des estnischen Ministerpräsidenten und amtierenden EU-Ratspräsidenten Jüri Ratas, dem Bundestagespräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble und dem Volksbund-Präsidenten Wolfgang Schneiderhan. 

In seinem Grußwort formulierte Wolfgang Schneiderhan darin einen Satz, der den beschriebenen Wandel in der aktuellen Gedenk- und Erinnerungskultur treffend auf den Punkt bringt: „Eine der wirksamsten Möglichkeiten, der Zukunft eines vereinten Europas einen Weg zu bahnen, besteht darin, unser Gedächtnis, unsere bislang getrennten Erinnerungen zu einen.“