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Ans Grauen des Krieges erinnern

Im Staffelsteiner Stadtmuseum ist eine Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge über den Ersten Weltkrieg zu sehen. Stadtarchivarin Adelheid Waschka sucht nach Zeitzeugnissen und Nachlässen von Kriegsteilnehmern.

Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg. Dieses Datum nahm Stadtarchivarin Adelheid Waschka zum Anlass, die Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge "14/18 - mitten in Europa" ins Stadtmuseum zu holen. 

Verdun und Ypern, vielleicht auch der Argonner Wald und der Hartmannsweilerkopf, sind heute nur noch wenigen Geschichtsinteressierten ein Begriff. Zwischen 1914 und 1918 tobten dort unvorstellbar heftige Schlachten.

Zeitzeugen gibt es heute nicht mehr. Um das Wissen über den Ersten Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, zu verbessern, erstellte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Ausstellung mit kurzen, einprägsamen Texten und aussagekräftigen Bildern.

Robert Fischer, der oberfränkische Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes, baute am Montag gemeinsam mit der Stadtarchivarin die Stellwände auf. Die Ausstellung, sagte er, sei sehr begehrt. Bewusst sei hierbei nicht nur das Geschehen an den Fronten aufgegriffen worden, sondern auch jenes in der Heimat. Thematisch werde außerdem eine Brücke gebaut in die Zeit nach dem Krieg: Was geschah mit den Kriegsheimkehrern und den Invaliden?

"Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie viele Invaliden es gab", ergänzt Adelheid Waschka. Als authentisches Zeitzeugnis habe sie der Ausstellung deshalb die Beinprothese eines Staffelsteiners beigefügt.

Das Interesse der Leute, sagt Robert Fischer, sei stets dann sehr groß, wenn die Ausstellung lokale Bezüge habe. "Bei uns in Bad Staffelstein fehlt es leider an Material", fügt die Stadtarchivarin hinzu. Über die Gefallenen des Ersten Weltkriegs habe sie zwar eine Liste, aber eine Zusammenfassung für Staffelstein über die Opfer des Zweiten Weltkriegs fehle bislang noch. Von der Ausstellung erhofft sich Adelheid Waschka jedoch Impulse: Vielleicht besitzt die eine oder andere Familie den Nachlass eines Kriegsteilnehmers und würde diesen zum Digitalisieren zur Verfügung stellen. Denn erst ein rekonstruierter Lebenslauf mache das Grauen des Kriegs für die nachfolgenden Generationen erfahrbar.

Die Ausstellung gibt zudem Einblick in die Arbeit des 1919 gegründeten Volksbunds beim Umbetten der Gefallenen und Pflegen der Gräber.

Öffnungszeiten
Die Ausstellung im Stadtmuseum ist bis 29. Januar zu sehen. Die Öffnungszeiten: Außerhalb der Weihnachtsferien dienstags 14 bis 17 Uhr und samstags 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung (Tel. 09573/331030).

Autor: Matthias Einwag