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Ausstellung von Schüler*innen erinnert an Essener KZ-Opfer

Essen. „Wenn nur noch Steine bleiben –  ein Zwischenbericht“ – so lautet der Titel einer Wechselausstellung, die aktuell im Stadtarchiv/Haus der Essener Geschichte gastiert.

Die offizielle Ausstellungseröffnung am 8. März 2020 musste mit Blick auf die Corona-Epidemie ausfallen. Nun fällt auch der reguläre Ausstellungsbesuch aus - ein Grund mehr um über diese besondere Ausstellung zu berichten.

Die Ausstellung dokumentiert eindrucksvoll die Ergebnisse, die im Rahmen des Projekts „Wenn nur noch Steine bleiben“ seit 2016 von Schülerinnen und Schülern der UNESCO-Schule, des Viktoria-Gymnasiums und des Burggymnasiums recherchiert worden sind.

Im Rahmen einer Bildungspartnerschaft mit dem Stadtarchiv/ Haus der Essener Geschichte, dem Volksbund und unter der Leitung des Historikers Thomas Hammacher haben die Schüler*innen sich intensiv mit den Schicksalen von Essener KZ-Opfern beschäftigt, die auf drei Kriegsgräberanlagen im Stadtgebiet ihre letzte Ruhestätte haben. Bei den Toten handelt es sich vor allem um die sogenannten „vergessenen Opfergruppen“, wie Deserteure, Sinti und Roma, Bibelforscher, Homosexuelle, „Berufsverbrecher“ und „Asoziale“.

Das Ziel des Projekts ist es, diesen 82 Essener Bürgern wieder ein Gesicht zu geben und klar zu machen, niemand saß zurecht in einem KZ. 49 Biografien konnten bisher aus der Vergessenheit geholt werden, einige davon finden sich in der Ausstellung.  

Auf Grundlage der Recherche-Ergebnisse der Schüler*innen haben die Mediengestalter des Berufskollegs Ost, die ebenfalls in das Projekt eingestiegen sind, eine sehr professionelle Ausstellung erarbeitet.

Das Ergebnis hat bei der Vorbesichtigung so begeistert, dass der Ausstellungszeitraum prompt bis mindestens Mai verlängert wurde. Es besteht somit Hoffnung, dass die Ausstellung noch regulär von der Öffentlichkeit besucht werden kann.

 

Ausblick

Das Projekt „Wenn nur noch Steine bleiben“ geht nach den Sommerferien in die nächste Runde. Neue Akten warten darauf, von den Schüler*innen bearbeitet zu werden und es gilt die verbliebenen Biografien zu erforschen. Darüber hinaus soll mit Unterstützung der Friedhofsgärtner des Berufskollegs Ost eine Umgestaltung der Kriegsgräberanlage für die KZ-Opfer auf dem Parkfriedhof angegangen werden. 

 

Text und Fotos

LV NRW