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„Besinnt Euch Ihr Lebenden!“

Zentrale Gedenkveranstaltung des Landesverbandes Baden-Württemberg zum Volkstrauertag

Im 100-jährigen Gründungsjahr des Volksbundes konnte Guido Wolf MdL, Vorsitzender des Volksbunds Baden-Württemberg und Minister der Justiz und für Europa, zur zentralen Gedenkveranstaltung am Volkstrauertagssonntag zahlreiche Gäste aus allen Bereichen der Gesellschaft im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart begrüßen. Der Volkstrauertag sei eine Aufforderung an uns, die Lektion der Geschichte zu lernen und unser Wissen und unsere Erfahrungen weiterzugeben, appellierte Wolf in seiner Begrüßung: „Meine tiefe Überzeugung ist: Der europäische Gedanke ist Garant für den Frieden auf unserem Kontinent. Sieben Jahrzehnte Frieden am Stück, zudem Freiheit und permanent wachsender Wohlstand – dies wirkt im Kontext der europäischen Geschichte wie ein Wunder“.

Der Volksbund habe eine wichtige humanitäre und friedensstiftende Aufgabe. Durch Erinnerung würden wir uns der eigenen Verantwortung stellen und zugleich lernen, die Perspektive des anderen zu verstehen. Dies sei überhaupt die Grundlage des Miteinanders im vereinten Europa: Aufeinander zugehen, dem anderen zuhören und auf den Gemeinsamkeiten aufbauen. Die Erinnerung am Volkstrauertag müsse für uns alle Auftrag sein, jeden Tag den Weg des Friedens zu gehen – ein Weg der manchmal lange und schwierig erscheint, aber darum nicht weniger erstrebenswert. Die gemeinsame Erinnerung, insbesondere der Jugendlichen, sei für ihn das Fundament der Versöhnung zwischen den Völkern und den Frieden von morgen.

 Ivo Gönner, ehemaliger langjähriger Oberbürgermeister der Stadt Ulm mahnte in seiner Gedenkansprache, mit dem Wirken des seit 100 Jahre bestehenden Volksbundes nicht nachzulassen, dessen Arbeit er als Glücksfall für die europäische Friedensarbeit würdigte.

Angesichts heutiger Tendenzen in den sozialen Netzwerken zur Verunglimpfung und Ausgrenzung von Menschen gab er allen Gästen die Worte der Inschrift auf den Ulmer Friedhofsgedenksteinen mit auf den Weg: "Besinnt Euch Ihr Lebenden!"

 Frau Dr. Heizereder, langjährige ehrenamtliche Leiterin von Jugendbegegnungen und Landesvorstandsmitglied, sprach die Worte des Totengedenkens. Eine szenische Lesung von Engener Gymnasiasten knüpfte die Brücke vom zufälligen Auffinden gesammelter Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg zu den Gedanken über Krieg und Frieden von Jugendlichen in der heutigen Zeit.

 Die Gedenkstunde wurde musikalisch durch das Vokalensemble des St.-Dominikus-Gymnasiums Karlsruhe unter der Leitung von Judith Mammel sowie vom Klassischen Bläserquintett des Heeresmusikkorps Ulm unter der Leitung von Stabsfeldwebel Schütte mit dem Solotrompeter Stabsfeldwebel Michael Mensinger umrahmt.