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Das bewegte Kreuz – ein Kreuz, das bewegen soll

Bewegungsperformance auf dem Königsplatz in Kassel

Ein überdimensionales Kreuz, dargestellt aus 150 jungen Menschen. Ein Kreuz, das sich auflöst, in weiche, runde Formen verwandelt und wieder zu einem Kreuz wird. Es sind eindrückliche Bilder und Momente, die die Passanten am Samstag, 22. Juni, von 15.30 Uhr an auf dem Königsplatz erwarten. Am Finalwochenende der „Woche der Begegnung“, mit der der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sein 100-jähriges Jubiläum in Kassel begeht, steht ein in dieser Form noch nicht da gewesenes Tanz-Event auf dem Programm. Unter dem Motto „Frieden braucht Mut“ hat die Zürcher Choreografin Charlotte C. Frisch mit 150 Schülerinnen und Schülern eine weitläufige Performance einstudiert, die nach und nach, künstlerisch, dynamisch und friedvoll, den 80 Meter breiten Königsplatz erobern wird. Die jungen Menschen, schwarz und blau gekleidet, betreten den zentralen Platz aus den sechs breiten Straßen kommend, die zum Königsplatz führen.

„Wichtig ist uns, dass es keine Profis sind, sondern junge Menschen, die die Zukunft symbolisieren“, sagt Dozentin Frisch, die schon auf Parkplätzen im Ruhrgebiet die komplexe Choreographie einstudieren ließ. „Wir werden die Menschen freundlich an den Zuschauerrand bitten“, so Frisch, Bläser sollen dabei mit Signalen für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. Von den Rändern zum Zentrum gehend werden die jungen Tänzer – 150 Schülerinnen und Schüler aus drei Waldorfschulen in Nordrhein-Westfalen – die unterschiedlichsten Formen und Muster bilden, Wirbel, Rollen, Spiralen. „Im Zentrum steht das Kreuz“, sagt Volksbund-Generalsekretärin Daniela Schily, schließlich findet es sich auch im Logo des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge wieder“.
Aber das Kreuz sei eben nicht nur ein strenges und unerbittliches Zeichen des Todes, sondern auch „Auferstehung und Menschengestalt“, fügt Charlotte C. Frisch hinzu. Deshalb werde der Königsplatz eine lebendige und  kraftvolle Performance erleben, die am Ende hoffnungsvoll das Motto des Volksbundes „Frieden braucht Mut“ verkörpere.  „Wenn es uns und den Jugendlichen gelingt, im Kreuz zu stehen, die Arme weit geöffnet, dann glaube ich, dass es allen etwas sagen kann, das nicht alltäglich ist“, ist sich die Choreografin sicher.

Spätestens, wenn am Ende der knapp 40-minütigen Inszenierung weiße Fahnentücher durch die Menge wehen, kräftige Trompetensignale über den Königsplatz schallen und Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Passanten die Europa-Hymne „Freude schöner Götterfunken“ anstimmen, dürfte Kassels City für einen Moment innehalten.

Text: Harald John