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Der Krieg in mir

Daniela Schily im Podcast-Gespräch: „Wie finde ich Frieden in mir? Stärkende Gespräche in Zeiten des Wandels"

 

Daniela Schily, Generalsekretärin des Volksbundes, sprach mit dem schwäbischen Filmemacher Sebastian Heinzel in seinem aktuellen Podcast über die psychischen Folgen des Krieges und die Verarbeitung der Traumata in der Enkel- und Urenkelgeneration.

75 Jahre ist das Ende des Zweiten Weltkrieges her, über 100 Jahre das Ersten Weltkriegs. Zumindest in und um Deutschland herrscht seit mehreren Generationen Frieden. Und doch wirken die immensen Gewalt- und Verlusterfahrungen der Kriegsgeneration und ihrer Kinder bis heute nach – angesichts der aktuellen Konflikte und Krisen unserer Zeit wäre es wohl genauer zu sagen, dass die Prägung dieser Kinder, die heute betagt sind, nicht noch immer, sondern vielmehr gerade heute von großer Aktualität ist. Diese Generation weiß um tiefe Lebenseinschnitte, existenzielle Ungewissheit und Not, aber auch um die menschlichen Beharrungs- und Improvisationskräfte in einer solchen Situation.

Der Schatz der Familie

Nicht nur politisch oder kulturell, sondern auch in den familiären Erinnerungen und Beziehungen der Generationen wirkt dieser Erfahrungsschatz nach, mitunter als belastendes Trauma, mitunter als stärkender Erfahrungsschatz in der Familie. Dies zeigt sich in der Traumaforschung und Neurologie und dies beweisen die vielen Anfragen von Angehörigen der Nachkriegsgenerationen zum Schicksal ihrer eigenen Familie, die der Volksbund mit Informationen über Kriegsgräber und Biographien versorgt und auf Reisen auch persönlich zu den Orten der eigenen Familiengeschichte begleitet.

Eine selbstlose Generation

Die Generalsekretärin des Volksbundes, Daniela Schily, kommt aus der zweiten Nachkriegsgeneration. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Dokumentarfilmer Sebastian Heinzel berichtet sie von eigenen Erfahrungen und der Arbeit des Volksbundes in der Begleitung von Angehörigen: "Ich komme noch aus einer Generation, die denkt, es steht ihr nicht zu, sich mit sich selbst zu beschäftigen"

Hintergrund dieser Gesprächsreihe mit Therapeuten und Experten zur Kriegskindergeneration, die als Podcast angehört oder angeschaut werden kann (s.u.), ist Sebastian Heinzels Filmarbeit zur eigenen Familiengeschichte. In seinem in diesem Jahr erschienenen Dokumentarfilm DER KRIEG IN MIR geht es darum, wie Traumata der eigenen Eltern und Großeltern aus Kriegszeiten oder extremen Ausnahmesituationen noch heute unser Leben prägen können. In der aktuellen Situation erhält dies eine besondere Aktualität. Wie gehen wir mit dieser globalen Krise um, die uns nun ganz konkret in unserem Alltag betrifft? Wie können wir trotz äußerlicher Beschränkungen in einer guten Beziehung zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen bleiben? Wie finden wir innere Ruhe?

Das Leben steht still

Diese essentiellen Fragen sind Teil einer Podcast-Gesprächsreihe unter dem Titel, die begleitend zur Online-Premiere des Kinodokumentarfilms "Der Krieg in mir" veröffentlicht wird. "Unsere Welt steht still, doch das Leben geht weiter", so Sebastian Heinzel, "auch wenn das öffentliche Leben, der soziale Kontakt und unsere Bewegungsfreiheit gerade sehr eingeschränkt sind, ist es umso wichtiger miteinander in Verbindung zu bleiben und sich über das, was gerade im Außen und im Innen geschieht, auszutauschen.“

Der Podcast kann auf Youtube, Spotify und AnchorFM angeschaut oder angehört werden.

bit.ly/2TAjpK6

Der Volksbund unterstützt auch die Premierenreihe von „DER KRIEG IN MIR“, die leider derzeit pandemiebedingt unterbrochen werden muss. Mehr Informationen zum Film gibt es hier:

derkrieginmir.de

Heinzelfilm präsentiert diese Reihe in Kooperation mit dem Kamphausen Verlag  und mit Unterstützung der MFG Filmförderung Baden-Württemberg und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

 

Essay und Interview zum selben Thema

Mit der Frage, wie Kriegserlebnisse auf die nachfolgenden Generationen wirken, befasst sich Daniela Schily auch in ihrem Essay "Ohne zu wissen, warum" in der aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitschrift FRIEDEN. Grundlage dafür war auch das Interview mit Wolfgang Holl: "Erben der Kriegsgeneration: Mein Vater sprach nicht".

Digitale Spendendose


Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein über 100 Jahre alter gemeinnütziger Verein. Erstmals hat er im Rahmen der aktuellen Haus- und Straßensammlung  auch mit Blick auf Einschränkungen durch die Corona-Pandemie  eine digitale Spendendose auf den Weg gebracht. Sie bietet die Möglichkeit, online zum Volkstrauertag zu spenden. Auch telefonisch und per Überweisung können Sie den Volksbund unterstützen.

Der Verein finanziert seine Arbeit vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Mehr Informationen dazu finden Sie unter www.volksbund.de/helfen.