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Deutsch-polnische Jugendbegegnung zum Volkstrauertag 2018

24 SchülerInnen treffen sich zum binationalen Gedenken

In der Woche vor dem Volkstrauertag fand vom 14. bis zum 18.11.2018, wie auch schon die Jahre zuvor, unsere deutsch-polnische Jugendbegegnung statt. 12 Schüler und Schülerinnen der Sienkiewicz-Oberschule aus dem polnischen Kolobrzeg hatten sich mit zwei betreuenden Lehrerinnen auf den Weg nach Berlin gemacht um dort 12 Schülerinnen und Schüler des Gerhard-Hauptmann-Gymnasiums aus Köpenick zu treffen. Sie begegneten sich, um sich gegenseitig näher kennenzulernen und gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. Ort der Begegnung war das Jugendgästehaus des Köpenicker Kanusportclubs.

Nach ihrer Ankunft am Mittwoch und dem ersten „Beschnuppern“ gab es einen Workshop zu der Gedenkstäte Plötzensee, auf welcher sie am Samstag an der vom Jugendarbeitskreis organisierten Gedenkveranstaltung erfolgreich teilnahmen. Ein Highlight war sicher auch die Hospitation der polnischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den deutschen Klassen. Die Erfahrungen, die die Schüler und Schülerinnen dort sammelten waren natürlich sehr individuell. Hinterher kamen jedoch alle zur Übereinkunft, es sei ein spannender und lehrreicher Tag gewesen. Vor allem im Sportunterricht, wo gerade Basketball gespielt wurde, hätten die polnischen Schüler geglänzt und mehrere Tore geschossen.

Im Anschluss besuchte die Schülergruppe gemeinsam den Friedhof Friedrichshagen, der in nächster Nähe des Gerhard-Hauptmann-Gymnasiums ist. Die deutschen Schüler und Schülerinnen konnten so eine Kriegsgräberstätte in ihrer Nachbarschaft kennenlernen, einen Ort, den sie vielleicht noch nie so erlebt hatten. 171 Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft liegen auf dem evangelischen Friedhof und die Lernenden beschäftigten sich dort in binationalen Gruppen mit Einzelschicksalen. Im Zuge einer Führung durch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand beschäftigte sich die Gruppe intensiv mit Widerstand gegen die Diktatur der Nationalsozialisten und auch den Unterschiede von Widerstand in Polen und Deutschland in dieser Zeit. Eine Stadtrallye gab den Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit selbstständig verschiedene Sehenswürdigkeiten Berlins zu entdecken. Für das Abendessen sorgten die Teilnehmenden häufig selbst, in kleinen Gruppen gingen die Schüler und Schülerinnen einkaufen, kochten und wuschen ab. Am Sonntag, den 18.11. besuchte die Gruppe als große Besonderheit zum Ende des Austausches die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Bundestag. Nach dem Empfang auf der Fraktionsebene machte sich die polnische Gruppe wieder auf den Heimweg. Es ist jedoch kein Abschied für lange Zeit, da im Mai 2019 zum ersten Mal eine Rückbegegnung in Kolobrzeg geplant ist. Alle Beteiligten freuen sich schon sehr darauf, ihre binationalen Freunde wieder zu sehen.

Herzlichen Dank an die Stiftung Gedenken und Frieden und das Deutsch-polnische Jugendwerk, denn ohne ihre finanzielle Unterstützung wäre die Jugendbegegnung nicht möglich gewesen!

Urheber der folgenden Bilder ist Mateusz Biegartriski, der uns die Bilder freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.