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Eine „elementare Leistung“ „Dieses Buch wird nicht folgenlos bleiben“

Volksbund legt wissenschaftliche Erforschung der eigenen Geschichte vor

 

100 Jahre Volksbund - in diesem Jahr blickt der Volksbund auf eine schwierige und wechselvolle Geschichte zurück - umso wichtiger, dass diese Geschichte jetzt wissenschaftlich erforscht und dokumentiert worden ist. Vor dem Festakt im Auswärtigen Amt stellte der Volksbund das neue Buch "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge - Entwicklungslinien und Probleme" (Bebra-Verlag) vor. Die Darstellung der Wissenschaftler Christian Fuhrmeister, Manfred Hettling, Wolfgang Kruse und Bernd Ulrich fasst die Ergebnisse eines unabhängigen Forschungsprojekts zusammen, das durch den Volksbund in Auftrag gegeben wurde. Sie präsentiert einen detaillierten Überblick über die Entwicklungen und Probleme einer Institutionsgeschichte im politischen und erinnerungskulturellen Kontext.

Professor Sönke Neitzel, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Volksbundes, begrüßte im Stresemann-Saal des Auswärtigen Amtes neben Professor Wolfgang Kruse, einem der Autoren des Buches, auch den Historiker Bernd Faulenbach. Der Honorarprofessor bezeichnete das Buch als eine "elementare Leistung": "Alles, was künftig über den Volksbund gearbeitet wird, muss sich auf dieses Buch beziehen", urteilte Faulenbach.

Wolfgang Kruse ordnete zuvor die Arbeit des Volksbundes, der im internationalen Vergleich ein Einzelfall sei ("die anderen Länder organisieren die Grabpflege staatlich") ein: "Die Geschichte des Volksbundes ist auch eine Geschichte der Reibereien und Konflikte mit den staatlichen Institutionen." In der Weimarer Zeit sei der Volksbund ein "Honoratiorenverein" gewesen, unter der Nationalsozialisten wurde er schnell zu einer Massenbewegung. Besonders die Jahre der Weimarer Republik und der willigen Andienung an die Ideologie der Nationalsozialisten haben die Historiker anhand vieler Originalquellen untersucht. "Das wird Folgen haben für die historische Zunft, aber auch für die Arbeit des Volksbundes", so Professor Faulenbach.

Bewusst habe der Volksbund kritische Historiker eingeladen, über die Geschichte zu forschen. Und diese hätten eine "hervorragende Grundlage" (Faulenbach) für die weitere historische Arbeit des Volksbundes gelegt. Generalsekretärin Daniela Schily fügte auf die Frage nach weiteren Projekten des Volksbundes an, dass das internationale Erweiterungsprojekt von Kriegsgräberstätten zu Lernorten "19 für 19" noch nicht historisch betrachtet werden könne. Insofern müsse hier die Geschichte des Volksbundes fortgeschrieben werden.

Info
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: "Entwicklungslinien und Probleme"528 Seiten,
17,5 x 24,5 cm, Gebunden, 150 s/w-Abbildungen,
September 2019, 32,- Euro
ISBN 978-3-95410-254-9
https://www.bebraverlag.de/verzeichnis/titel/892-volksbund-deutsche-kriegsgraeberfuersorge.html