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Einen Zugang zur Geschichte finden

Ausstellungseröffnung im Hugo-Junkers-Gymnasium Mönchengladbach

Mönchengladbach. Die Ausstellung empfängt die Schüler*innen direkt bei der Ankunft: das Hugo-Junkers-Gymnasium zeigt die Volksbund-Ausstellung „Bikernieki – Wald der Toten“ im Eingangsbereich der Schule. Anlässlich des Beitritts der Stadt zum Deutschen Riga-Komitee hatte die Schule die Deportationen jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Mönchengladbach nach Riga im Unterricht thematisiert. Zum Abschluss des Schuljahres können sich nun die Schüler*innen aller Jahrgangsstufen mithilfe der Ausstellung zum Thema informieren. Am 3. Juli um 8:15 wurde die Ausstellung offiziell von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners eröffnet.

Oberbürgermeister Reiners betonte noch einmal, wie wichtig ihm dieser Schritt der Stadt sei, dem Komitee beizutreten. Immerhin seien im Dezember 1941 auch zahlreiche jüdische Bürgerinnen und Bürger aus dem heutigen Mönchengladbacher Stadtgebiet vom Schlacht- und Viehhof in Düsseldorf-Derendorf nach Riga transportiert worden; die meisten haben die Zeit im Rigaer Ghetto nicht überlebt. Dieser Teil der Stadtgeschichte dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Dies sagte er nicht nur als Vertreter der Stadt, sondern auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisverbands Mönchengladbach im Volksbund und ebenso aus privatem Interesse. An die Schüler*innen gerichtet betonte er noch einmal, dass ihm bewusst sei, wie schwierig ein Zugang zu Geschehnissen sei, die mittlerweile 77 Jahre zurückliegen. Doch genau deshalb freut er sich, dass am Hugo-Junkers-Gymnasium Zugänge zu diesem Thema geschaffen werden.

Wie intensiv sich die Schüler*innen zum Teil mit dem Thema beschäftigt hatten, bewiesen anschließend zwei Schülerinnen: Sie stellten die Ergebnisse zweier Facharbeiten vor, welche die Deportationen von Mönchengladbach und Rheydt nach Riga behandelten. Damit ihre Mitschüler*innen einen Eindruck von der Geschichte und heutigen Gestalt des Gedenkorts erhalten, wurde zum Ende der Eröffnungsveranstaltung der Film „Der Zukunft ein Gedächtnis – Erinnerung an das Ghetto von Riga“ gezeigt.

Die Ausstellung kann noch bis zum 13. Juli während der Schulzeiten besichtigt werden. Die Beschäftigung mit der Geschichte der Deportationen nach Riga fand im Rahmen der Bildungspartnerschaft zwischen der Schule, dem Stadtarchiv und dem Volksbund statt. Diese Bildungspartnerschaft besteht seit 2015 und wurde in diesem Jahr offiziell verlängert.

Die Stadt Mönchengladbach ist am 2. März 2018 als 55. Mitgliedsstadt dem Deutschen Riga-Komitee beigetreten. Der im Jahr 2000 gegründete Städtebund hat sich zur Aufgabe gemacht, den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern zu gedenken, die nach Riga deportiert und überwiegend im Wald von Bikernieki ermordet wurden. Ebenso hält das Riga-Komitee die Erinnerung wach an die lettischen Opfer des Ghettos, die in Rumbula ermordet wurden.