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Einladung: Würzburger Dialog zum Ersten Weltkrieg

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge lädt am Mittwoch, 31. Oktober zum "Würzburger Dialog zum Ersten Weltkrieg" ein. Die Lesung und der anschließende Dialog beginnen um 16 Uhr (Ende ca. 18 Uhr) im Großen Saal der Regierung von Unterfranken, Peterplatz 9, 97070 Würzburg. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung beim Bezirksverband Unterfranken per E-Mail an bv-unterfranken@volksbund.de oder telefonisch unter 0931/52122 erforderlich.

„Ich habe mir nie Gutes von ihm versprochen und habe ihm gefühlsmäßig und ohne Überlegung verabscheut vom ersten Tag an“, schreibt der spätere Oberbürgermeister Hans Löffler im Oktober über den Ersten Weltkrieg in sein Tagebuch. Vier Jahre lang ist Löffler für die Versorgung der Würzburger verantwortlich. Resignation und Verzweifelung sind seine ständigen Begleiter, da der Mangel von Tag zu Tag schlimmer wird und das Sterben auf den Schlachtfeldern in Frankreich und im Osten kein Ende nimmt. Seitenweise füllen noch 1918 Todesanzeigen und Danksagungen die Würzburger Tageszeitungen genauso füllen wie 8000 Gesetze und 33.000 Verordnungen, die das Leben im Krieg regeln sollen, in Wirklichkeit aber nur das Elend dokumentieren.
Etwa zehn Millionen Soldaten verloren im Ersten Weltkrieg ihr Leben. Gelitten und gestorben wurde nicht nur an der Front. Etwa sieben Millionen Menschen starben durch Hunger, Seuchen oder mörderische Vertreibung. Stumme Mahner für das millionenfache Elend sind die Soldatenfriedhöfe, von denen der Volksbund weltweit 832 Anlagen unterhält. Darunter sind 380 Kriegsgräberstätten des Ersten Weltkriegs. In Bayern ruhen 12.000 Kriegstote der Jahre 1914 bis 1918 – die meisten in den Heimatlazaretten verstorbene Soldaten, aber auch in Gefangenschaft ums Leben gekommene Menschen anderer Nationen.
Der promovierte Würzburger Historiker und Journalist Roland Flade geht in seinem Buch „Vergessenes Leid. Wir Würzburger den Ersten Weltkrieg erlebten.“ auf Spurensuche und zeichnet aus den Blickwinkeln von Studenten, Frontsoldaten, Frauen in der Heimat, Kriegsgefangenen und zahlreichen weiteren Protagonisten ein Abbild des Lebens, Leidens und Sterbens vor 100 Jahren. Die leidvollen Einschnitte in das Leben aller Menschen durch den als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ geltenden Krieg werden anhand von Tagebuchaufzeichnungen, Briefen oder veröffentlichten Memoiren klarer als es nackte Zahlen oder Daten von Ereignissen vermitteln können.
Im „Würzburger Dialog zum Ersten Weltkrieg“ wird Autor Roland Flade einige markante Ereignisse aus seinem Buch in einer Lesung vorstellen, bevor er gemeinsam mit Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer im Dialog weitere Facetten seines Buchs und seiner historischen Arbeit beleuchtet. Gemeinsam werden beide eine Brücke zur Entstehung der deutschen Kriegsgräberfürsorge schlagen und Spuren verfolgen, auf die Flade bei seinen Recherchen für „Vergessenes Leid“ gestoßen ist.