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Gedenken an die Bombennacht vor 76 Jahren

Volksbund-Generalsekretärin und Kassels Oberbürgermeister legen Kränze nieder

 

Eine stille und eindringliche Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof in Kassel: In Anwesenheit des neuen Regierungspräsidenten Hermann-Josef Klüber legten Kassels OB Christian Geselle und Daniela Schily, Generalsekretärin des Volksbundes, Kränze am Ehrenmal für die Bombenopfer nieder. Geselle erinnerte an die verhängnisvolle Nacht des 22. Oktober 1943, als Kassel Ziel eines verhängnisvollen Angriffs der alliierten Bomberverbände wurde. Mehr als 400.000 Brandbomben hagelten auf die Stadt und ihre Bewohner nieder, nahezu die gesamte Innenstadt wurde vernichtet. Im Bombenhagel und dem anschließenden Feuersturm verloren rund 10.000 Menschen ihr Leben. Es sei unsagbares Leid entstanden, so Geselle, aber der Oberbürgermeister erinnerte auch daran, dass der Krieg von Nazi-Deutschland ausging: „Die Vernichtung, die Deutschland in viele andere Länder und Städte trug, kam vor 76 Jahren nach Kassel zurück.“

Gedachten der Bombennacht vor 76 Jahren (von links): Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber, Kassels OB Christian Geselle, Dekanin Barbara Heinrich, Dekan Dr. Michael Glöckner, Generalsekretärin Daniela Schily. 

Christian Geselle schlug den Bogen zur aktuellen rechtsradikalen Gewalt, erinnerte an den Angriff auf die Synagoge von Halle und den Mord an Kassels Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Beide Täter seien nach heutigem Wissensstand radikalisierte Männer gewesen. Geselle zitierte in diesem Zusammenhang Bertolt Brecht: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“  Volksbund-Generalsekretärin Daniela Schily sagte daran anknüpfend: „Dieser Gedenktag mahnt uns, die Opfer der Bombennacht von Kassel nicht zu vergessen, aber genauso auch uns immer wieder an die Ursachen der Zerstörung durch den Nationalsozialismus zu erinnern.“

Bei dem Angriff, dessen nächtlicher Feuerschein noch aus großer Entfernung zu sehen war, wurden 85 Prozent der Wohnungen und weit mehr als die Hälfte der Industrieanlagen zerstört. In der mittelalterlichen Altstadt brannten so gut wie alle Fachwerkhäuser nieder. Im Visier der alliierten Bomberverbände stand Kassel wegen seiner Bedeutung als Rüstungsstandort. So wurden von Betrieben wie Henschel & Sohn unter anderem Panzer, Lastwagen und Lokomotiven produziert.

Ein Video der Stadt Kassel zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=R_cCmC_ZQ_k

 

 

Harald John