Volksbund Logo Desktop Volksbund Logo Mobil
Gräbersuche Mitglied werden Jetzt spenden Spenden

Erneut Kriegstote in Polen gefunden

Aktuelle Arbeit des Umbettungsdienstes

Die Arbeit des Volksbund weckt meist immer dann großes Interesse in der Öffentlichkeit, wenn wieder einmal eine große Zahl von Kriegstoten geborgen wurde. So ist es auch im aktuellen Fall des Umbettungsdienstes, der in der niederschlesischen Stadt Glogau (polnisch: Glogów) ein neues Massengrab entdeckt hat. Die Bergung der Gebeine ist bereits im vollen Gange. Anschließend beginnt die Phase der Identifizierung.

Die Fundstelle befindet sich am Stadtwall der Altstadt. Bisher wurden dort schon 19 Gefallene exhumiert, die vermutlich im Jahr 1945 nach vorherigen Kampfhandlungen in einem örtlichen Lazarett verstorben waren. „Dabei wurden auch zahlreiche Erkennungsmarken zu Tage gefördert, die später dabei helfen werden, die Toten zu identifizieren und mögliche Angehörige zu informieren“, sagt Umbettungsleiter Thomas Schock.

Vor Ort führt sein Kollege Tomasz Czabanski die Ausbettungsarbeiten, die sich durch die ebenfalls zahlreich vorhandene Munition sehr schwierig gestalten und äußerste Vorsicht verlangen. Aus diesem Grunde sind auch die polnische Polizei sowie der zuständige Munitionsräumdienst ständig vor Ort, was natürlich zu viel Aufmerksamkeit bei der Bevölkerung führt. Die Fundstelle ist inzwischen Stadtgespräch. Viele Menschen wussten bisher auch gar nicht, dass der Volksbund weiterhin intensiv nach solchen Kriegstoten sucht. Die Bürger Glogaus können dies nun mit eigenen Augen nachvollziehen. 

Ohnehin kam die ursprüngliche Information zu der Grablage von einem älteren Einwohner der Stadt. Er wusste, dass an der besagten Stelle bereits in den 70er Jahren bei Erdarbeiten zufällig Gebeine gefunden wurden – dann aber nichts weiter geschah. Der Volksbund wird dies nun ändern.

Zugleich scheint diese wichtige Aufgabe weitere Arbeiten nach sich zu ziehen. Denn im Zuge des neu erwachten öffentlichen Interesses erhielten die Volksbund-Umbetter vor Ort weitere Informationen zu Massengräbern, die sich in der Nähe des herzoglichen Schlosses befinden sollen. Dies wird nun überprüft und parallel auch das notwendige Genehmigungsverfahren für die kommende Ausbettung gestartet.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen aus der Arbeit des Umbettungsdienstes. Wir werden Sie darüber weiter regelmäßig informieren.

Maurice Bonkat