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Erstes Workcamp in diesem Jahr auf dem Golm

Jugendliche lernen Geschichte am authentischen Ort

Was geschah am 12. März 1945? Elf Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren gingen dieser Frage acht Tage lang nach – bei einem KidCamp vom 31. Juli bis 7. August in der Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes auf dem Golm. 12. März 1945 steht auf zahllosen Kreuzen und Gedenksteinen auf der dortigen Kriegsgräberstätte.

Workcamps für Jugendliche  seit fast 70 Jahre ein Erfolgsmodell

Lernen vor Ort und Erkennen der Folgen des Krieges anhand der Biografien der Toten: Dies sind Kernelemente der Workcamps des Volksbundes seit fast 70 Jahren. Die Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland halfen bei der Pflege der Gedenkstätte und lernten Schicksale der Menschen kennen, die dort begraben liegen. Sie waren Opfer des Bombenangriffs auf Swinemünde geworden, der am 12. März vor 75 Jahren viele Menschen das Leben kostete.

Swinemünde, idyllisches  Seebad und beliebtester Urlaubsort auf der Insel Usedom, war im März 1945 mit über 700.000 Menschen überfüllt, mit Soldaten und Zivilisten –viele von ihnen aus Ostpreußen. Sie waren mit Trecks vor der Roten Armee geflüchtet und wollten mit Schiffen und Zügen Richtung Westen. Die amerikanische Luftwaffe warf am Morgen des 12. März 1.600 Tonnen Sprengstoff über der Stadt ab und verwandelte sie in einen Trümmerhaufen. Über die Opferzahlen gibt es unterschiedliche Angaben der Volksbund geht von über 4.500 Toten aus. Die meisten von ihnen sind in Massengräbern auf dem Golm bestattet. Nur 1.667 Opfer sind namentlich bekannt.

Vieles musste komplett neu organisiert werden

Dieses KidCamp war eine der ersten Jugendbegegnungen des Volksbundes nach dem Lockdown im Frühjahr.  Die Organisatoren mussten vieles komplett neu denken, was sich auch in Sicherheits- und Hygieneregeln niederschlug. Die polnische Partnergruppe konnte nicht dabei sein.  

Die engagierten Teamerinnen hatten die einzelnen Programmpunkte so gestaltet, dass sie sich möglichst an der frischen Luft und unter Einhaltung von Abstands- und Maskenregeln realisieren ließen. Die Teilnehmenden übernehmen eigenverantwortlich „Corona-Aufgaben“: als Beauftragte für Masken, Lüften und Desinfektion. Auch der Krisenplan wurde erprobt, da eine Teilnehmerin wegen Erkältungssymptomen einen Corona-Test machen musste – zum Glück mit einem negativen Ergebnis.

Die Teilnehmenden gestalteten mit Unterstützung des Landesverband Mecklenburg-Vorpommern eine Gedenkveranstaltung und besuchten Hafen und Strandpromenade von Swinoujscie (früher Swienemünde).

Eine extrem engagierte und interessierte Gruppe

Eine Teamerin beschrieb die Stimmung im Camp: "Die Gruppe ist sehr besonders dieses Jahr. Alle sind extrem interessiert und engagiert – so habe ich das bisher noch nicht erlebt. Der tolle Zusammenhalt der Jugendlichen und das Engagement der Leitung  sorgte dafür, dass es trotz der schwierigen Umstände ein tolles Camp war, an das sich alle lange und gern erinnern werden.“

Informationen zu weiteren Angeboten gibt es hier: www.volksbund.de/jugend-bildung/gs-workcamps.html, Informationen über die Jugendbegegnungsstätte Golm auf www.jbs-golm.de.

Text: Vinzenz Kratzer und Diane Tempel-Bornett
Kontakt: presse@volksbund.de

diane.tempel@volksbund.de

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