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Friedensstifter - das können wir alle sein!

"Poppy-Projekt" der Friesenschule Leer

Eine der zentralen Aufgaben des Volksbundes ist die Bildungsarbeit. Dabei sollen Jugendliche und junge Erwachsene in die Lage versetzt werden, sich mit den Folgen und Ursachen der Weltkriege konkret auseinanderzusetzen. Dieses Ziel verfolgt auch die Friesenschule aus Leer. Mit ihrer Idee zum Friedensfest-Projekt „Vor 100 Jahren“ wurden dabei zahlreiche Aspekte der damaligen Lebenswelt für die Schüler erlebbar gemacht. Eine wichtige Rolle spielten dabei auch die roten Poppies, die an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnern. Zugleich spendete die Schule den Erlös aus dem Verkauf dieser Mohnblumen an den Volksbund.

„Das Friedensfest Vor 100 Jahren ist das Ergebnis intensiver, langer Vorbereitungen und auch das Resultat einer Projektwoche, in der sich jede Schülerin und jeder Schüler einem speziellen Themenbereich zuordnen konnte. Diese Projektwoche soll auch die
 Verbundenheit zu unserem Ypern-Projekt
 spiegeln, das sich schon seit 18 Jahren in der
 Friesenschule etabliert hat. Vor 100 Jahren
 wurde der damals noch nicht nummerierte Weltkrieg mit circa 9,5 Millionen toten Soldaten und etwa 7 bis 8 Millionen toten Zivilisten beendet. Es war der erste Krieg solchen Ausmaßes, der seine Spuren bis in die heutige Zeit weiterträgt. Auch das alltägliche Leben in dieser Zeit war für die Bevölkerung von Entbehrungen und Leid geprägt. Für die heutige Schülergeneration ist diese Zeit zum Glück sehr weit entfernt. (...) Umso wichtiger ist es, die Schrecken und die Gewalt der heutigen Generation vor Augen zu führen und die Gemeinschaft unter den Staaten zu stärken“, sagt Schulleiter Thomas von Garrel (Foto unten, rechts) zur Grundidee des Friedensfestes.

Das Zitat stammt aus der von der Schülerschaft maßgeblich mitgestalteten Zeitung zum Friedensprojekt der Friesenschule. Unter dem Titel "Zeitstopp" hatten die Schüler und Schülerinnen darin all ihre Projekte und auch die darin gesammelten Erfahrungen aus ihrer Projektwoche zum Ersten Weltkrieg vom 29. Oktober bis 2. November 2018 niedergeschrieben. Diese ausführlich bebilderte und mit vielen individuellen Eindrücken angereicherte Schulzeitung sowie das gesamte Projekt wurden auch von der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann (Foto unten) nach ihrem Besuch beim abschließenden Friedensfest mit großer Begeisterung aufgenommen.

Mohnblumen basteln

Eines der vielen Themen drehte sich dabei um ein sehr bekanntes Friedens- beziehungsweise Gedenksymbol des Ersten Weltkrieges: nämlich die Mohnblume (englisch: Poppy), die mit Bezug auf das Gedicht „In Flandern Fields“ das Leiden und Sterben der Soldaten im Ersten Weltkrieg thematisierte. Die Schüler sollten dabei etwa 1.000 dieser „Poppies“ genannten Mohnblumen selbst herstellen.

Eine Mohnblume stand dabei jeweils für 10.000 gefallene Soldaten, so dass sich am Ende die Gesamtzahl von knapp 10 Millionen toten Soldaten des Ersten Weltkrieges ergeben sollte. Es gelang – und ergab, sorgsam auf einer grünen Wiese aufgestellt, ein beeindruckendes Bild der Erinnerung an diese Kriegstoten. Die Aktion folgte damit dem großen Vorbild der Tower of London Poppies-Aktion, bei der allerdings über 888.000 Keramik-Poppies verwendet wurden. Sie symbolisierten allein die Zahl der britischen Opfer der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Dazu gab es viele Hintergrundinformationen, etwa zur oben beschriebenen Bedeutung der Mohnblume in der Gedenkkultur, über Freundschaftsbänder als Zeichen des Miteinanders oder auch die Friedenstaube bis hin zu dem Olympischen Feuer.

Zusätzlich sollten sich die jungen Erwachsenen auch mit dem Alltag der Menschen vor 100 Jahren beschäftigen. Wie ging man damals zur Schule, was wurde gelehrt und wie sahen damals eigentlich der Sportunterricht sowie die Mode aus? Was ist eine Feldpost und wie genau sieht ein Schützengraben aus? Auf all diese Fragen suchten die Friesenschüler Antworten und auch praktische Erfahrungen. Es war nach Meinung aller Beteiligten ein voller Erfolg.

So sah es auch Schulleiter von Garrel, der in der Projektzeitung die folgenden Dankesworte fand, denen sich auch der Volksbund gerne anschließt:

„Mit viel Engagement und Zeit haben alle Beteiligten der Schulgemeinschaft an dem Projekt Vor 100 Jahren gearbeitet und zeigen damit, dass der Friedensgedanke als Europaschule wichtig ist und auch nach außen gezeigt werden soll. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Die Ergebnisse lassen sich sehen und Ihr alle könnt darauf stolz sein!

Friedensstifter, das können wir alle sein. Es liegt an uns, Friedenswillen nach außen hin sichtbar zu machen und aktiv für Frieden einzutreten.“

Thomas von Garrel, Schulleiter Friesenschule Leer