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Geschichte ist eine gute Lehrerin

Internationale Gedenkveranstaltung in Berliner Lilienthalstraße

Die internationale Gedenkveranstaltung in der Berliner Lilienthalstraße am Vorabend des Volkstrauertages war schon immer etwas Besonderes. Das Gedenken, an dem traditionell zahlreiche internationale Botschaften teilnehmen, fällt in die „Blaue Stunde“. Es ist die Zeit, die mit ihrem tiefblauen Himmel den Tag von der Nacht trennt. Damit setzt sie zugleich ein Symbol, das auch an das Schicksal der vielen Kriegstoten erinnert, denen dieses Gedenken gewidmet ist. Auch Sie standen am Scheideweg, nur dass dieser zwischen Leben und Tod entschied. All jenen, die auf dem ehemaligen Standortfriedhof in der Berliner Lilienthalstraße – und auf unzähligen weiteren Kriegsgräberfeldern der Welt – ruhen, gilt dieses Gedenken. Zugleich wendet es sich als ewige Mahnung an die heutige Gesellschaft wie auch die künftige.

 

Gedenkredner war in diesem Jahr der britische Botschafter Sir Sebastian Wood (Foto unten). Er lenkte den Blick auf den Ersten Weltkrieg, dessen Ende sich in diesen Tagen zum 100. Male jährte. Damals, so zitierte er, hätten die Zeitgenossen geglaubt, „dass dieser Krieg, derjenige Krieg sei, der alle weiteren für immer beenden würde – aber es nicht tat. Stattdessen haben wir seither ein Jahrhundert voller Konflikte erlebt!“

Diese Erkenntnis beeindruckte viele seiner Zuhörer, unter denen sich die Botschafter aus Bangladesch, des Königreichs Belgien, des Emirats Kuwait, mehrere Militärattachés sowie weitere hochrangige Vertreter internationaler Berliner Botschaften, des Abgeordnetenhauses, des Berliner Senates, der Polizei, der Bundespolizei, des THW, des VdKs, viele junge Fußballspieler des Projektes „football remembers“ (Foto unten) und natürlich der Bundeswehr sowie der Reservisten befanden.

Ein besonderer Dank gebührt zudem dem Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung, das der Veranstaltung durch seine Ehrenformation einen würdigen Rahmen verlieh und auch die zahlreichen Kranzniederlegungen formvollendet unterstützte.

Mit Mut für den Frieden einsetzen

All diesen Mitwirkenden dankte Volksbund-Generalsekretärin Daniela Schily in ihrer Ansprache persönlich für ihr großes Engagement.

Zugleich betonte sie die grundlegende Bedeutung der gelebten Gedenkkultur, die bei Veranstaltungen wie in der Lilienthalstraße den eigentlichen Kern sowie die Zielrichtung der gemeinsamen Erinnerung ausmachen: „Die Geschichte ist eine gute Lehrerin, so heißt es. Aber sie braucht auch gute Schüler, solche die die schmerzliche Erinnerung, an das Leid und die Schrecken der Kriege begreifen und sich mit Mut für den Frieden einsetzen. Die Menschen, derer wir heute gedenken, hatten keine Chance mehr den Frieden zu erleben, sondern wurden jäh durch den mörderischen Wahn des Krieges aller Möglichkeiten und ihres Lebens beraubt. Möge uns, möge unseren Kindern dies erspart bleiben!“

Maurice Bonkat

Hier sehen Sie weitere Bilder von Uwe Zucchi dieser beeindruckenden Gedenkveranstaltung in der Berliner Lilienthalstraße: