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"Habt Ehrfurcht vor dem Leben" – Gedenkfeier zum 13. Februar auf dem Dresdner Johannisfriedhof

Das Bildungsreferat des Volksbundes, die Verwaltung des Johannisfriedhofes sowie Schüler der 88. Oberschule arbeiten auch 2018 weiter gemeinsam gegen das Vergessen.

Zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens engagieren sich die 9. Klassen der 88. Oberschule Dresden "Am Pillnitzer Elbhang" traditionell dafür, dass die zahlreichen Opfer dieses tragischen Ereignisses nicht in Vergessenheit geraten. Hierzu gestalteten sie auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Volksbund und der Friedhofsverwaltung eine öffentliche Gedenkfeier in der Trauerhalle des Johannisfriedhofes. Die große Zahl von Bürgern und Gästen der Stadt, die an der Veranstaltung teilnahmen, unterstreicht, dass auch 73 Jahre nach der Zerstörung Dresdens ein angemessenes Gedenken und Erinnern fernab jeglicher politischer Instrumentalisierung wichtig ist. Dabei ist es allen an der Vorbereitung Beteiligten ein Anliegen gewesen, durch eine zeitgemäße Gestaltung und die Herstellung aktueller Bezüge auch die junge Generation anzusprechen.

So verwies die neue Landesvorsitzende des Volksbundes Andrea Dombois, Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags, in ihrer Begrüßungsrede auf die Bedeutung des Volksbundes als Brückenbauer in Europa und betonte: "Besonders am Herzen liegt uns die Arbeit im Bereich der Jugend- und Bildungsarbeit. [...] Die besondere Sicht der jungen Generation auf die Gedenk- und Erinnerungsarbeit und das Einbringen ihrer ganz eigenen Akzente, die sie aus Ihrer Arbeit gezogen haben, ist uns sehr willkommen, weil sie authentisch ist und weil sie zeigt, wie intensiv sich junge Menschen mit dieser Arbeit auseinandersetzen."

„Habt Ehrfurcht vor dem Leben.“ Diese Inschrift trägt einer der Grabsteine, die ursprünglich die Gräber von Dresdner Opfern der Luftangriffe im Februar 1945 auf dem sogenannten Ehrenhain des Johannisfriedhofes markierten. Schülerinnen und Schüler der 88. Oberschule haben die in den 70er Jahren entfernten Steine in den vergangenen Jahren geborgen und am Zugangsweg zum Gräberfeld angeordnet. Seitdem dienen die Grabmale Angehörigen wieder als Ort der Trauer und regen die übrigen Besucher zum Nachdenken an.

Der zitierte Sinnspruch diente den Schülerinnen und Schülern als Leitmotiv für ihr ansprechendes und ergreifendes Programm. Sie entzündeten während der Veranstaltung unter anderem Kerzen für die verschiedenen Opfergruppen vergangener und aktueller Kriege. Auch die übrigen Mirtwirkenden sowie die Besucher der Veranstaltung schlossen sich ihnen an und gedachten mit Kerzen der im Krieg oder an dessen Folgen Verstorbenen.

Ein solch würdevolles Gedenken an die zahlreichen Toten, das alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft einbezieht, ist Mahnung zum Frieden und damit Ausdruck der eingangs erwähnten in Stein gemeißelten Forderung nach Ehrfurcht vor dem Leben.

Als Ehrengäste nahmen u. a. Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags und gleichzeitig Schirmherr des Volksbundes in Sachsen, der sächsische Kultusminister Christian Piwarz sowie die Dresdner Bürgermeisterin Eva Jähnigen an der Gedenkfeier teil.