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Herbstreffen des Bundesjugendarbeitskreises in Thüringen

Vom 03. bis 06. Oktober 2019 fand das Herbsttreffen Bundesjugendarbeitskreises (BJAK) in Tambach-Dietharz (Thüringen) statt. Parallel dazu fand am gleichen Ort eine Deutsch-Ungarische Jugendbegegnung statt. Den Auftakt in das verlängerte Wochenende lieferte das Grillen am Anreisetag in der Jugendherberge in Tambach Dietharz. Am Freitag, dem 04. Oktober, waren wir in Elxleben, wo die „Thuringia Bulls“ ansässig sind. Sie sind ein Rollstuhlsportverein, der besonders im Rollstuhlbasketball große Erfolge feiern kann.
Hier führte die Gedenkstätte für Opfer der „NS-Euthanasie" Bernburg einen zweistündigen Workshop mit uns zum Thema durch. Die Gedenkstätte für Opfer der „NS-Euthanasie“ Bernburg war ab 1940 eine der sechs zentralen „Euthanasie-Anstalten“ in denen Menschen mit Gas getötet wurden.
Als Ausgleich für den zunächst eher theoretischen Teil des Tages dienten Bowling spielen, sowie ein Workshop im Rollstuhlsport. Hier hatten wir die Möglichkeit, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby und einen kleinen Parcours auszuprobieren. Einerseits zeigte der Parcours, in dem alltägliche Hindernisse für Rollstuhlfahrer*innen nachgestellt wurden, mit welchen Ein-schränkungen Rollstuhlfahrer*innen leben müssen. Der Rollstuhlsport wiederrum machte allen klar, dass man auch in einem Rollstuhl Spaß haben und ein gewöhnliches Leben führen kann.
Zusammenfassend stand der Tag in Elxleben ganz unter dem Motto Inklusion. Im direkten Vergleich konnten wir feststellen, wie weit die Gesellschaft seit Ende des Zweiten Weltkrieges gekommen ist, dass es aber auch noch eine Menge zu tun gibt, bis alle Teile der Bevölkerung vollständig integriert und gleichberechtigt sind.
Am Samstag, dem 05. Oktober, ging es nach dem Frühstück mit dem Bus nach Erfurt, um an einer Führung über den Erfurter Hauptfriedhof sowie an einem Arbeitseinsatz hier teilzunehmen. Im Anschluss daran gab es Mittagessen in der Stadt gefolgt von zwei Stunden Freizeit.
Am Nachmittag teilte sich die Gruppe, aufgrund der Wahlaktivitäten, in drei kleinere Gruppen, mit ca. 20 Personen, auf. Eine der Gruppen besuchte den Erinnerungsort „Topf & Söhne“, eine ehemalige Firma die zur NS-Zeit u.a. Verbrennungsöfen und die Lüftungstechnik für die Gaskammern in Ausschwitz produzierte. Eine weitere Gruppe war in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße. Hier befand sich bis Dezember 1989 eine Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit. Die letzte Gruppe machte eine Stadtführung durch Erfurt mit der Schwerpunktsetzung in den Jahren 1919/1920. Am Abend klang das Wochenende in einem gemütlichen Beisammensein aus. Darauffolgte das Aufräumen und die Abreise am Sonntagmorgen.

Das Herbsttreffen in Thüringen wurde durch die Stiftung Aktion Mensch und die Stiftung Gedenken und Frieden gefördert.

Leandra Jerchel

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