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Im Zeichen des Kreuzes

150 Schülerinnen und Schüler tanzen auf dem Königsplatz

Um 15.30 Uhr gab Julius Weber das Signal mit einem kräftigen Trompetenstoß. Was dann folgte, hat Kassel in dieser anmutigen Form noch nicht erlebt. Mehr als 150 Schülerinnen und Schüler, alle in schwarzer Kleidung mit blauem Tuch, strömten auf den Königsplatz. Zwischen Innenstadtbummlern und überraschten Passanten reihten sie sich auf, zogen zunächst einen Kreis, dessen Radius nach und nach wuchs. Es war der Auftakt einer spektakulären Tanzperformance, die sie wochenlang für die Jubiläumswoche des Volksbundes einstudiert hatten. Sogar mit einer nächtlichen Generalprobe in der Nacht zum Samstag bis ein Uhr früh.

„Wir hatten uns gefragt, wie wir die Symbolik des Kreuzes darstellen können“, sagte Charlotte C. Frisch aus Zürich (Foto oben, rechts), die die künstlerische Leitung hatte. Nach der 60-minütigen Performance konnte sie erleichtert feststellen: „Alles gut gelaufen.“

Dazwischen lag eine spannende künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kreuz. Zuschauer, die aus den oberen Etagen des City Points das Event fasziniert verfolgten, sahen, wie die Jugendliche Spiralen zogen, wie sie sich nach und nach die volle Größe des Königsplatzes eroberten, wie sie – die Arme weit ausgebreitet – langsam ein großes Kreuz bildeten.

Das strenge Kreuz, ausgerichtet an den Straßenbahngleisen des Platzes, wurde spielerisch aufgelöst. Mit erhobenen Händen verdichteten die Jugendlichen die Muster, bildeten Doppelkreuze, zogen schließlich mit wehenden weißen Fahnen über den Platz.

„Ich finde es sehr spannend, wie wir hier die Menschen zusammenbringen“, sagte Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan, der sich die Performance mit seiner Frau ansah. „Mir war es wichtig, dass wir die Jugend einbinden“, ergänzte Choreographin Frisch: „Denn die muss tanzen.“ Volksbund-Generalsekretärin Daniela Schily schließlich lobte den Mut der Schülerinnen und Schüler: „Das ist ein ganz wichtiges Zeichen der Zivicourage.“

 

Choreographin Charlotte Frisch, Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan und Generalsekretärin Daniela Schily (v. l.) freuten sich über die gelungene Performance auf dem Kasseler Königsplatz.

Zum Finale zogen sich die Jugendlichen tropfenförmig zusammen und sangen zusammen die Europa-Hymne. Und mancher Passant stimmte in das „Freude schöner Götterfunken“ mit ein. Nach 60 Minuten Performance gab Trompeter Julius Weber ein letztes Trompetensignal, die Jugendlichen rollten ihre weißen Fahnen ein. Und Tänzerinnen wie Zoe, Mara und Joy-Mareille freuten sich über ihren Auftritt in Kassels Innenstadt: „Das hat echt Spaß gemacht.“

Harald John

 

Fröhliches Quintett mit Schwaben (von links): Zoe, Charlotte, Mara und Joy-Mareille aus Bochum und Mühlheim hatten Amelio aus Stuttgart nach Kassel mitgebracht. Stimmung? „Bestens!“