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Jugendbegegnungen: Dieser Sommer wird anders

Volksbund ändert Angebote in Zeiten von Corona

Eins steht fest: Der Sommer 2020 wird anders sein. "Dabei hatten wir uns viel vorgenommen für das Jahr, in dem wir in Europa dem Ende des Zweiten Weltkrieges gedenken", heißt es im Fachbereich Internationale Jugendbegegnungen beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Für den Volksbund ist es der erste Sommer seit 1953, in dem keine Jugendbegegnungen und Workcamps im Ausland stattfinden – dafür werden einige Projekte in den Herbst verschoben beziehungsweise finden in Deutschland statt.

Von reinen Bauarbeiten zum pädagogischen Konzept
1953 waren erstmals junge Menschen aus Deutschland mit dem Volksbund zu einem Workcamp nach Belgien gefahren. Was mit reinen Bauarbeiten bei der Errichtung der Kriegsgräberstätte Lommel begann, ist heute in ein umfassendes pädagogisches Konzept eingebunden: Jugendliche und junge Erwachsene erfahren und erleben bei bi- und multinationalen Projekten gemeinsam Geschichte und schaffen Perspektiven für das friedliche Zusammenleben in Europa. So werden Kriegsgräberstätten im Rahmen von Workcamps zu Lernorten für Generationen, die Krieg selbst nicht erlebt haben.

Auch soziale Angebote wie die Jugendbegegnungen des Volksbundes sind von Reisebeschränkungen, Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen stark betroffen. Dabei geht es um viel mehr als einen Erholungsurlaub. Jugendbegegnungen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, Länder, Menschen und die kulturelle Vielfalt Europas zu erleben und die eigene sowie fremde Kultur aus unterschiedlichen Perspektiven kennen zu lernen. Dabei engagieren sie sich unter dem Motto des Volksbundes „Gemeinsam für den Frieden“ für ein friedliches Europa, Toleranz und interkulturellen Dialog.

Große Herausforderung für internationalen Austausch
Geschlossene Grenzen und Kontakteinschränkungen stellen für den Volksbund als humanitäre Organisation, die den internationalen Austausch fördert und lebt, eine große Herausforderung dar. "Das können wir nur in europäischer Zusammenarbeit meistern", heißt es.

An erster Stelle stehen bei allen Vorhaben, die der Fachbereich Internationale Jugendbegegnungen plant, die Gesundheit und Sicherheit der Teilnehmenden. Die Präventionsmaßnahmen gegen CoViD-19 haben bereits dazu geführt, dass die Jugendbegegnungen, die im Ausland hätten stattfinden sollen, nicht in der geplanten Form möglich sind oder waren. Zu unklar ist die weitere Entwicklung in anderen Ländern, die sich auch kurzfristig auf Reisemöglichkeiten auswirken kann. Als verantwortungsbewusster Veranstalter möchte sich der Volksbund mit dafür einsetzen, ein zweites deutliches Ansteigen der Infektionszahlen zu vermeiden.

Einwöchige Camps für kleine Gruppen
Klar ist auch, dass die Workcamps, die in Deutschland für Gruppen mit 24 Teilnehmenden geplant waren, in der Form nicht stattfinden können. Dennoch arbeitet das Team des Fachbereichs weiter daran, jungen Menschen Angebote für den Sommer zu machen, bei denen alle Sicherheits- und Hygienevorgaben berücksichtigt und eingehalten werden. Versammlungsverbote, Schulschließungen und die Absage von Veranstaltungen wirken sich auch auf das Leben von Jugendlichen massiv aus. Darum wäre wenigstens eine kurze Abwechslung im Sommer – selbstverständlich unter Einhaltung aller Vorkehrungen – eine schöne Aussicht. 

Ein mögliches Format, mit dem das gelingen könnte, stellen kurze, einwöchige Camps in Deutschland für Kleingruppen dar. Die Teilnehmenden sollen entsprechend der Vorgaben und Abstandsgebote untergebracht werden, und die Programme sehen viele Aktivitäten im Freien vor. Ein sorgfältiges Hygienekonzept, geschulte ehrenamtliche Mitarbeitende und feste Regeln, an die sich alle Teilnehmenden halten, sind unerlässlich. Der Fachbereich plant, ab Anfang Juni erste Projekte auszuschreiben, die ab Mitte Juli stattfinden sollen.

Flexibilität, Geduld und digitale Formate
Die Jugendbegegnungen und Workcamps auf diese neue Realität der Prävention auszurichten, erfordert vielerlei Anpassungen, ein großes Maß an Flexibilität und Geduld. Die Bundesländer und Unterkünfte treffen unterschiedliche Regelungen, und Hygienekonzepte entstehen vielfach gerade erst. Klar ist auch, dass der Volksbund als Veranstalter unter Umständen sehr kurzfristig auf aktuelle Entwicklungen reagieren muss. Das erfordert auch von den Teilnehmenden Flexibilität.

Gleichzeitig plant der Fachbereich Internationale Jugendbegegnungen digitale Formate für Jugendliche und ehrenamtlich Teamende. So könnte im Sommer zumindest online ein wenig Internationalität  bei den Jugendbegegnungen Einzug halten. Die ersten Versuche sind bereits erfolgt.

Sobald konkrete Informationen vorliegen, sind sie unter "Jugendbegegnungen und Workcamps" auf der Homepage zu finden.